Am Sonntag, dem 26. Januar, finden in der Region Trier zahlreiche Veranstaltungen zum Gedenken an die Opfer des Holocausts statt. Die zentrale Veranstaltung wird eine öffentliche Führung in der Gedenkstätte SS-Sonderlager/KZ Hinzert sein, die für 13 Uhr angesetzt ist. Diese Führung, die vom Förderverein und der Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz organisiert wird, bietet Einblicke in die Geschichte des Lagers, das ab Oktober 1939 als „Polizeihaftlager“ für angeblich straffällig gewordene Westwall-Arbeiter eingerichtet wurde. Die Dauer der Führung beträgt etwa 1,5 Stunden. Eine Lesung des Autors Alfons Ludwig Ims, der um 15 Uhr aus seinem Buch „Die asoziale Pfälzer Familie“ liest, wird den Rahmen der Veranstaltung abrunden. In diesem Buch thematisiert er die Geschichte seiner durch die Nationalsozialisten stigmatisierten Familie. Nach der Lesung sind die Besuchenden eingeladen, bei Kaffee, Kaltgetränken und einem kleinen Imbiss ins Gespräch zu kommen. Der Eintritt zu beiden Veranstaltungen ist frei.
Die Gedenkstätte in Hinzert ist nicht nur ein Ort des Erinnerns, sondern auch eine Bildungsstätte. Ursprünglich diente das Lager von 1939 bis 1945 als Durchgangsstation für Häftlinge aus West- und Südeuropa, die anschließend in andere Konzentrationslager deportiert wurden. Viele Häftlinge überlebten nicht die grausamen Bedingungen, die in Hinzert und den Nebenlagern herrschten. Überlebende wurden Ende März 1945 von US-Truppen befreit. Am Standort sind Informationsstelen installiert und seit 2005 gibt es ein Dokumentations- und Begegnungshaus mit ständiger Ausstellung zur Geschichte des Lagers, um diese dunkle Geschichte zu bewahren.
Begleitveranstaltungen zum Gedenken
Zusätzlich zu den Aktivitäten in der Gedenkstätte gibt es in der Stadt Hermeskeil einen Rundgang durch das ehemalige Gau Musterdorf, der um 11 Uhr beginnt. Der Treffpunkt ist der Rathausvorplatz. In Saarburg werden am selben Tag verschiedene Stolperstein-Rundgänge angeboten. Die erste Runde findet um 13.30 Uhr in Beurig statt, gefolgt von einer zweiten Führung um 15 Uhr in Saarburg selbst. Die Treffpunkte für diese Führungen sind die Sozialstation des Deutschen Roten Kreuzes sowie das Rathaus der Stadt Saarburg. Die Teilnahme an diesen Führungen ist kostenlos, jedoch wird um vorherige Anmeldung gebeten.
Am Montag, dem 27. Januar, findet um 17 Uhr eine Gedenkfeier im Kulturzentrum der Verbandsgemeinde Konz statt, die Vorträge und eine Ausstellung zum Thema Holocaust bietet. Für den gleichen Tag ist um 18 Uhr eine gemeinsame Gedenkstunde des Landesverbands der Sinti und Roma Rheinland-Pfalz sowie der Jüdischen Kultusgemeinde Trier im Kurfürstlichen Palais Trier geplant. Diese Veranstaltung wird an die rund sechs Millionen Juden und 500.000 Sinti und Roma erinnern, die unter dem nationalsozialistischen Regime gelitten haben.
Öffnungszeiten der Gedenkstätte
Die Gedenkstätte SS-Sonderlager/KZ Hinzert ist für Interessierte zu folgenden Zeiten geöffnet:
Tag | Öffnungszeiten |
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Dienstag bis Freitag | 9.00 – 13.00 und 14.00 – 17.00 Uhr |
Samstag, Sonntag und Feiertage | 14.00 – 17.00 Uhr |
Montag | geschlossen |
Für weitere Informationen kann die Gedenkstätte unter +49 (0)6586 992493 oder per E-Mail an info@gedenkstaette-hinzert-rlp.de kontaktiert werden. Die Veranstaltungen am 26. und 27. Januar bieten eine wichtige Gelegenheit, sich mit dieser dunklen Zeit auseinanderzusetzen und die Erinnerungen der Opfer zu ehren.
[Wochenspiegel] berichtet, dass die Gedenkstätte auch für Schüler und Schulklassen geeignet ist, die an der politischen Bildung und der Aufarbeitung der Geschichte interessiert sind. Diese Angebote sind Teil eines umfassenden Engagements für die Erinnerungsarbeit an die Schrecken des Nationalsozialismus.
[bpb.de] hebt hervor, dass die Gedenkstätte in Hinzert eine von vielen Orten ist, die an die nationalsozialistischen Verbrechen erinnern und die Bildung über die genannten Ereignisse fördern. Das Engagement zur Erinnerung ist nicht nur lokal, sondern hat auch eine nationale Bedeutung. Der Holocaust ist eine Mahnung für die gegenwärtige und zukünftige Gesellschaft.