Rheinland-Pfalz geht mit gutem Beispiel voran: Ab dem 1. März 2025 wird das Bundesland als erstes in Deutschland Handy-Blitzer einsetzen. Die rechtlichen Grundlagen wurden durch eine Novelle des Polizeigesetzes geschaffen, die es der Polizei ermöglicht, diese moderne Technologie zur Eindämmung von Ablenkungen am Steuer zu nutzen. Ziel dieser Maßnahme ist die Erhöhung der Verkehrssicherheit, insbesondere angesichts der Tatsache, dass Ablenkung durch Handynutzung eine wesentliche Unfallursache darstellt.
Das innovative Monocam-System wird zum Einsatz kommen, um Verstöße gegen das Handyverbot am Steuer zu ahnden. Autofahrer, die Handys oder Tablets ohne Freisprechanlage nutzen, müssen mit einem Bußgeld von 100 Euro und einem Punkt in Flensburg rechnen. Die Monocam funktioniert dabei durch hochauflösende Kameras, die an Autobahnbrücken installiert sind. Sie fotografieren die Insassen der Fahrzeuge und erkennen, wenn ein Handy in einer typischen Handhaltung verwendet wird. Diese Überwachung erfolgt zu jeder Tageszeit und bei jedem Wetter.
Erste Erprobungen und Ergebnisse
Tests des Monocam-Systems fanden bereits in den Großräumen Trier und Mainz im Jahr 2022 statt. Während eines Pilotprojekts in Trier wurden beispielsweise 327 Verstöße festgestellt. Ein zweiter Test auf der Autobahn 60 bei Mainz ergab sogar 941 Verstöße. In diesen Tests wurden Autofahrer durch Piktogramme auf die bevorstehende Überwachung hingewiesen. Jedes Polizeipräsidium in Rheinland-Pfalz soll eine Monocam erhalten, wobei das genaue Präsidium und der Zeitpunkt der Anschaffung derzeit noch unklar sind.
Die Monocam, die zuvor aus den Niederlanden ausgeliehen und nun zurückgegeben wurde, ist ein stark umstrittenes Thema. Datenschutzbedenken wurden geäußert, insbesondere da personenbezogene Daten während der Überwachung erhoben werden. Dennoch bleibt die Notwendigkeit, den Straßenverkehr sicherer zu gestalten, unbestritten. Laut Statistiken gibt es in Rheinland-Pfalz jährlich rund 1.000 Unfälle, die auf Ablenkung zurückzuführen sind.
Reaktionen und Ausblick
Der Einsatz der Handy-Blitzer in Rheinland-Pfalz wird von anderen Bundesländern genau beobachtet, die eventuell ähnliche Maßnahmen ergreifen könnten. Während in der Bundesrepublik Deutschland noch keine flächendeckende Implementierung solcher Systeme erfolgt ist, sind in den Niederlanden vergleichbare Handy-Blitzer bereits regulär im Einsatz. Die aktuellen Entwicklungen in Rheinland-Pfalz könnten daher als Vorreiter fungieren und den Weg für ein bundesweites System ebnen.
Mit dem baldigen Einsatz der Monocam hofft die Polizei, die Ablenkung am Steuer nachhaltig zu reduzieren und damit einen entscheidenden Beitrag zur Sicherheit im Straßenverkehr zu leisten. Wie sich die Situation entwickeln wird, bleibt spannend.
Für weitere Informationen zu diesem Thema können Sie die Berichte von ADAC und Tagesschau einsehen.