Dino Zimmermann, ein 50-jähriger Lehrer aus Neunkirchen, hat sich als ein führender Experte im koreanischen Schwertkampf Haidong Gumdo etabliert. Seine Leidenschaft für diese Kampfkunst spiegelt sich in der Art und Weise wider, wie er seine Schüler führt und motiviert. Zimmermann leitet die Interessengemeinschaft von Haidong Gumdo und trifft sich regelmäßig mit seinen Sportlern in der Don-Bosco-Turnhalle.
Die Trainingsstunden finden zweimal wöchentlich statt und dauern jeweils zweieinhalb Stunden. Dabei werden die Kommandos in koreanischer Sprache gegeben, während die Teilnehmer schnelle Schattenkämpfe mit einem 1,2 kg schweren und 1,10 m langen Schwert ausführen. Das fröhliche Zischen in der Turnhalle zeugt von der Intensität und Dynamik des Trainings. Viele der Schüler zeigen Engagement, das sich in ihrem langen Training auszahlt; die Altersgruppe reicht von 9 bis 63 Jahren, und einige trainieren bereits seit über zehn Jahren.
Philosophie und Gemeinschaft
Zimmermann legt großen Wert auf die Philosophie hinter Haidong Gumdo, die körperliche Herausforderung und ethische Werte vereint. Ein zentrales Ziel des Trainings ist es, ein besserer Mensch zu werden und Selbstbewusstsein auszustrahlen. Diese Philosophie zieht auch Menschen mit besonderen Bedürfnissen an, einschließlich Schülern mit Autismus, die sich im Training wohlfühlen und ein Gefühl von Zugehörigkeit finden.
Die Kampftechniken bei Haidong Gumdo sind vielfältig. Die Schüler erlernen Grundlagen, Formen, Sparring und Schnittübungen. Eine besonders beeindruckende Übung besteht darin, mit dem Luftzug eines Holzschwertes eine brennende Kerze zu löschen. Ab dem schwarzen Gürtel dürfen die Schüler zudem mit echten Klingen kämpfen, was eine aufregende Neuerung darstellt.
Erfolge und Verbreitung
Dino Zimmermann hat sich als talentierter Kämpfer hervorgetan, indem er 2018 als Europameister gekrönt wurde. Zudem hat er an verschiedenen nationalen Meisterschaften teilgenommen, und seine Erfolge als NRW-Meister und Deutscher Meister sind weithin anerkannt. Zusammen mit seinen Schülern vermittelt er eine Wertschätzung des Kampfes, die über körperliche Fitness hinausgeht. Es geht auch um mentale Stärke, Disziplin und soziales Miteinander.
Seit 2000 hat sich Haidong Gumdo in Europa verbreitet und findet zunehmend Anerkennung in deutschen Sportvereinen und Schulen. Zimmermann spielt eine entscheidende Rolle in dieser Entwicklung, indem er seine Erfahrung und Fachkenntnisse teilt. Das Gürtelgrad-System reicht von Weiß bis Schwarz, wobei der höchste Grad (1. Dan) in Deutschland bis zum 10. Dan aufgestockt werden kann.
Die Disziplin, die während der Trainingsstunden erlernt wird, spiegelt sich in der Verabschiedung der Schüler wider. Nach jeder Einheit verbeugen sie sich und rufen „Haidong“, ein Zeichen des Respekts und der Verbindung zu dieser besonderen Kampfkunst. Die Gemeinschaft, die rund um Haidong Gumdo geschaffen wurde, fördert nicht nur den sportlichen Ehrgeiz, sondern auch den Austausch und die soziale Interaktion unter den Teilnehmern.