Im Saarland steht Uwe Harald L. (55) unter schwerem Vorwurf: Er soll seine Stieftochter mehrfach sexuell missbraucht haben. Die ersten Taten begannen, als das Mädchen erst 10 Jahre alt war. L. wird beschuldigt, das Kind anderen Männern zum Missbrauch angeboten und dabei Aufnahmen angefertigt zu haben. Der Prozess findet am Landgericht Saarbrücken statt, wo L. seit März 2024 in Untersuchungshaft sitzt. An seinem ersten Gerichtstag wurde er in Handschellen geführt und versuchte, sein Gesicht zu verbergen.
Die schweren Vorwürfe umfassen unter anderem, dass L. wiederholt in seiner Wohnung an der 2007 geborenen Tochter seiner Lebensgefährtin vergriffen haben soll, oft während die Frau im Schichtdienst arbeitete. Mittlerweile hat sie sich von ihm getrennt. Ein besonders erschreckender Vorfall ereignete sich auf einem Parkplatz im Saarland zwischen Neunkirchen und Ottweiler, als das Mädchen 11 Jahre alt war. Ermittler berichteten, dass L. über Chat-Foren Kontakt zu fremden Männern suchte und sein Stieftochter zum Missbrauch anbot. Laut Staatsanwaltschaft werden L. insgesamt 392 Fälle von Kindesmissbrauch zur Last gelegt, der letzte Vorfall soll im September 2023 stattgefunden haben.
Ermittlungen und Beweise
Die Ermittlungen haben zu einer Sicherstellung zahlreicher Foto- und Videodateien mit Kinderpornografie auf L.s PC und Handy geführt. Eine Kriminalbeamtin stellte zudem fest, dass das Mädchen isoliert lebte und keine Freunde oder Hobbys hatte. Der Prozess wird in den kommenden Wochen fortgesetzt.
Im Zusammenhang mit dem Thema Kindesmissbrauch und den Herausforderungen, die damit verbunden sind, besteht die Möglichkeit für Betroffene und deren Angehörige, Unterstützung zu erhalten. So berichtet das National Center for Missing & Exploited Children (NCMEC), dass es Menschen gibt, die sich um die Betroffenen kümmern und helfen möchten. Betroffene sollten sich an vertrauenswürdige Erwachsene wenden, um Hilfe zu bekommen, sei es beim Melden oder beim Bewältigen weiterer Probleme. Neben diesem direkten Unterstützungssystem bietet NCMEC auch Krisenintervention und lokale Beratungsangebote an, um Familien in derartigen Situationen beizustehen.