In der vergangenen Jagdsaison im Saarland wurde ein bemerkenswerter Anstieg an verarbeitetem Wild registriert. Zwischen April 2023 und März 2024 erlegten die Jäger im Saarland über 10.600 Rehe, was im Vergleich zur vorherigen Saison einem Anstieg von fast 500 Rehen entspricht, wie Welt berichtet. Bei den Wildschweinen zeigt sich ein noch deutlicherer Anstieg: Rund 7.000 Tiere wurden verarbeitet, was über 2.000 Wildschweinen mehr ist als in der vorherigen Saison.
Zusätzlich wurden auch kleinere Wildtierarten wie Damhirsche und Rothirsche erlegt, mit rund 450 und 160 verarbeiteten Tieren respektive. Der Großteil des Wildfleischs wird direkt von den Jägern vermarktet oder gelangt über Metzger, lokale Märkte sowie Restaurants auf die Teller der Verbraucher. Wildfleisch findet hingegen nur selten seinen Weg in Supermärkte, was die lokale Vermarktung begünstigt.
Anstieg in Rheinland-Pfalz
Auch in Rheinland-Pfalz ist in der Jagdsaison 2023/2024 ein Anstieg bei den Wildtieren festzustellen. Wie Rheinpfalz berichtet, wurden fast 60.000 Wildschweine verarbeitet, was einem Anstieg von rund 16.000 Tieren im Vergleich zur vorherigen Saison entspricht. Die Anzahl der verarbeiteten Rehe belief sich auf etwa 91.100, was 5.300 mehr als im Vorjahr ist. Die Wildschweine aus Rheinland-Pfalz machen über 11 Prozent der in Deutschland verarbeiteten Tiere aus.
Darüber hinaus wurden im benachbarten Bundesland auch mehr Rothirsche und Damhirsche verarbeitet, mit über 8.200 Rothirschen und rund 4.500 Damhirschen in dieser Saison. Auch hier wird das Wildfleisch größtenteils direkt durch Jäger vermarktet oder findet über Metzger und Restaurants seinen Weg zu den Konsumenten.
Landesjagdbericht und Artenvielfalt
Der Kontext dieser Entwicklungen wird durch den gemeinsamen Landesjagdbericht 2023/2024, herausgegeben vom Niedersächsischen Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz sowie der Landesjägerschaft Niedersachsen e.V., erweitert. Der Bericht thematisiert unter anderem die Artenvielfalt in der Agrarkulturlandschaft und andere wildbiologische Erkenntnisse. Laut Wildtiermanagement wurden auch neue Höchstwerte bei Nutria und Waschbärregistrierungen festgestellt. Diese Entwicklungen deuten auf eine steigende Population und damit auch auf die Herausforderungen hin, die Jäger und Biodiversitätsprojekte in der Region bewältigen müssen.
Während der Jagdsaison stärkt die Erhöhung der Wildverarbeitung nicht nur die lokale Wirtschaft, sondern wirft auch Fragen zur nachhaltigen Nutzung der Wildtierbestände und zur Förderung der Artenvielfalt auf. Die Herausforderungen bleiben groß, während die Jägerschaft weiterhin versucht, eine Balance zwischen Jagd, Biodiversität und der Vermarktung von Wildfleisch zu finden.