Die Vorfreude auf die neue Saison der Gästeführungen in der Südwestpfalz steigt. Am 8. Februar 2025 stellte die Südwestpfalz Gästeführer-IG die Termine für die kommende Saison vor. Anke Vogel, ein aktives Mitglied der IG und Koordinatorin der neuen Broschüre, wird eine besondere Nachtwächterführung durch Rodalben anbieten. Diese Führung verspricht nicht nur interessante historische Einblicke, sondern auch gruselige Geschichten, die den Besuchern eine spannende Unterhaltung bieten.
Die neue Broschüre mit dem Titel „Südwestpfalz Gästeführertermine 2025“ soll sowohl Einheimischen als auch Gästen die Vielfalt der regionalen Kultur näherbringen. Landrätin Dr. Susanne Ganster äußerte sich positiv über das Angebot und betonte dessen Bedeutung für die Förderung des lokalen Tourismus. Die Themen der Führungen sind abwechslungsreich, darunter „Die Socken des Herrn Dr. Wirth“, „Verstummte Trommeln“, „Waldbaden“ und „Essbare Pflanzen in der Natur“. Auch alte Bräuche wie Imbolc, Beltane und Mabon finden ihren Platz in der Programmgestaltung. Besucher dürfen sich auf authentische Darstellungen geschichtlicher Ereignisse durch Gästeführer und Gästeführerinnen in historischer Kleidung freuen.
Vielfältige Themen und Veranstaltungen
Das umfangreiche Programm richtet sich an alle, die sich für die Geschichte und die Bräuche der Region interessieren. Die Broschüre kann kostenlos beim Pfälzerwald Tourismus e.V. und bei örtlichen Tourist-Informationen abgeholt werden. Zusätzlich ist sie online abrufbar.
Ein besonderes Highlight ist das große Nachtwächtertreffen, das vor kurzem in Rodalben stattfand. An diesem Abend versammelten sich fast 50 Nachtwächter aus Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg, Bayern, Salzburg und Brandenburg auf dem Marienplatz. Organisiert von Anke Vogel und der Südwestpfalz Gästeführer-IG, begrüßte Stadtbürgermeister Claus Schäfer die Gäste mit einem alten Volkslied und bezeichnete die Veranstaltung als außergewöhnliches touristisches Event. Verbandsbürgermeister Wolfgang Denzer hob die Wichtigkeit der Pflege alter Traditionen hervor.
Einblick in die historische Nachtwächterführung
Im Rahmen des Treffens begann die Abendführung an der Rodalb, wo Philipp Schulz, in der Rolle des Gänsehirten, die Teilnehmenden über das Leben in früheren Zeiten informierte. Spezielle Highlights waren die Darstellungen von Helge Burkhardt als Pestdoktor und Karl Kling, der die bewegte Geschichte des alten Pfarrhauses erzählte, das einst aus Münchweiler abgebaut und in Rodalben wieder aufgebaut wurde. Die Nachtwächter berichteten auch von geschichtlichen Wahrzeichen, wie dem über tausend Jahre alten Turm der Marienkirche und dem Dr.-Lederer-Haus, das früher als Mädchenschule diente.
Weitere Anekdoten und Geschichten kamen von Hiltrud Woll, die im Park von St. Josef auf dem Flügelhorn spielte, und von Jonas Vogel, der die mystische Entstehung des Teufelstischs bei Hinterweidenthal thematisierte. Die Tour endete an der Statue der „Grünesputschefrau“ auf dem Marienplatz. In den vier Tagen ihres Aufenthalts besichtigten die Nachtwächter u.a. den Luitpoldsturm und die Burg Fleckenstein, was die Verbindung zur regionalen Geschichte weiter vertiefte.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sowohl die neu aufgelegte Broschüre der Gästeführer als auch das erfolgreiche Nachtwächtertreffen einen bemerkenswerten Beitrag zur Bewahrung und Vermittlung regionaler Traditionen leisten. Die Besucher können sich auf spannende und lehrreiche Erlebnisse freuen, die die Vergangenheit lebendig werden lassen.