Die Gemeinde Haschbach am Remigiusberg hat einen bedeutenden Schritt zur Sicherstellung ihrer Energieversorgung gemacht. In einer Vertragsunterzeichnung mit den Stadtwerken Kusel wurde die langjährige Energiepartnerschaft fortgesetzt und für weitere 20 Jahre verlängert. Diese Kooperation besteht bereits seit zwei Jahrzehnten und sichert somit die Kontinuität der Gasversorgung in der Region. Laut Rheinpfalz wird das Gasnetz in Haschbach weiterhin unter der Obhut der Stadtwerke Kusel betrieben.
Die Vertragsunterzeichnung schloss einen Prozess ab, der im August 2023 mit einer Ausschreibung begann. Der neu verhandelte Konzessionsvertrag ermöglicht den Stadtwerken Kusel, öffentliche Straßen, Wege und Plätze für die Verlegung von Versorgungsleitungen zu nutzen. Die Stadtwerke sind verpflichtet, die Energieversorgungsnetze zu betreiben und eine sichere Energieversorgung zu gewährleisten. Zudem müssen sie eine vertraglich vereinbarte Konzessionsabgabe an die Gemeinde zahlen.
Bürgermeister äußert Zufriedenheit
Bürgermeister Raphael Staudt zeigte sich sehr zufrieden mit der Zuverlässigkeit und Innovationskraft der Stadtwerke Kusel. Dies spiegelt das Vertrauen wider, das die Gemeinde in diese Partnerschaft setzt. Bernd Bohn und Nicola Klein von den Stadtwerken betonten zudem die Wichtigkeit der bestehenden Erdgasnetze als Grundlage für zukünftige Wasserstoffnetze, was in Anbetracht der Energiewende von Bedeutung ist.
Der Vertrag regelt nicht nur den Betrieb des Gasversorgungsnetzes, sondern auch den Transport und die Verteilung von Wasserstoff. Diese Entwicklung ist Teil eines größeren Trends, der sich durch die Herausforderungen der Energiekrise und der zunehmenden Bedeutung nachhaltiger Energieträger auszeichnet.
Kooperation mit Stadtwerken Kaiserslautern
Im Oktober 2022 unterzeichneten die SWK Stadtwerke Kaiserslautern und die Stadtwerke Kusel einen bedeutenden Kooperationsvertrag. Dabei gehen rückwirkend zum 1. Januar 2022 49 Prozent der Unternehmensanteile von Kusel an die SWK Stadtwerke Kaiserslautern Versorgungs-AG, während 51 Prozent bei der Stadt Kusel verbleiben. Diese Kooperation zielt darauf ab, die zukünftige Versorgung der Bürger im Kuseler Raum zu sichern und die lokale Infrastruktur zu stärken. Ab dem 1. Januar 2023 wird Kaiserslautern das Strom- und Gasnetz pachten und verschiedene Dienstleistungen anbieten.
Die Bürgermeister beider Städte, Jochen Hartloff und Raphael Staudt, betonten die Notwendigkeit professioneller Unterstützung für die Stadtwerke Kusel angesichts der Herausforderungen, mit denen kleinere und mittlere Stadtwerke konfrontiert sind. Die SWK wurden aufgrund ihrer umfassenden Kompetenz und Erfahrung als Partner ausgewählt. Laut SWK Kaiserslautern soll diese Zusammenarbeit die lokale Wirtschaftskraft und Lebensqualität nachhaltig verbessern.
Die Herausforderungen der Energiebranche
Die Entwicklungen in Haschbach und Kusel sind Teil eines größeren Trends, der in der PwC-Studie „Stadtwerke 2030“ thematisiert wird. Diese untersucht die Herausforderungen kommunaler Energieversorger in Deutschland, darunter Regulierung, Digitalisierung und sinkende Gewinne. Die Studie zeigt, dass viele Anbieter neue Kooperationen anstreben, um diesen Herausforderungen zu begegnen.
Zudem befürworten 82 Prozent der Befragten integrierte Wertschöpfungsketten, die Erzeugung, Netz und Vertrieb umfassen. Die Energieversorger sehen in der Öffnung für neue Modelle und Kooperationen eine Chance, ihre Wettbewerbsfähigkeit zu steigern. Die Notwendigkeit für Veränderungen ist klar, insbesondere angesichts der aktuellen Energiekrise und der drängenden Anforderungen an eine nachhaltige Energieversorgung.
Insgesamt zeigt die Fortdauer der Partnerschaft zwischen Haschbach und den Stadtwerken Kusel, dass Gemeinden proaktive Schritte unternehmen, um ihre Energiezukunft zu sichern und gleichzeitig die wirtschaftliche Entwicklung zu fördern.