Im Rhein-Hunsrück-Kreis, entlang der Landesstraße L214, stehen Forstarbeiter vor der Herausforderung, in einem Wettlauf gegen die Zeit hunderte Bäume in nur fünf Stunden zu fällen. Diese drängende Maßnahme ist notwendig, da viele der Bäume stark beschädigt sind und drohen, auf die Fahrbahn zu fallen. Eine Reportage auf dem YouTube-Kanal der Landesschau Rheinland-Pfalz des SWR beleuchtet die gefährlichen und risikobehafteten Umstände dieser Arbeiten, die am 2. Februar 2025 durchgeführt werden.
Auch wenn die Baumfällung dringend notwendig ist, bringt sie erhebliche Sicherheitsrisiken mit sich. In der Forst- und Waldarbeit haben Sicherheitsvorkehrungen oberste Priorität. Schäden an Bäumen, die durch den Klimawandel, Borkenkäfer und verschiedene Baumkrankheiten verursacht werden, stellen hohe Risiken für die Arbeiter dar. Schadholz und instabile Bäume sind Hauptursachen für Unfälle, die oft durch umstürzende Bäume oder herabfallende Äste verursacht werden. Um das Risiko zu minimieren, ist eine sorgfältige Planung und die Einhaltung von Schutzmaßnahmen unerlässlich.
Sicherheitsvorkehrungen und Unfallstatistik
Die Sicherheitslage in der Forstwirtschaft ist nach wie vor angespannt. Laut der Mittelstandsschutz gab es im Jahr 2022 über 4.000 meldepflichtige Unfälle bei Waldarbeiten, wobei die Gefahr insbesondere während Fällarbeiten und der Holzaufbereitung am größten ist. Auch wenn die Unfallzahlen leicht rückläufig sind, bleiben sie auf einem besorgniserregend hohen Niveau.
Die Hauptgefahren bei der Waldarbeit sind bekannt: Arbeiten mit der Motorsäge, instabile Bäume und rutschige Oberflächen. Alleine im Jahr 2021 wurden 4.048 Arbeitsunfälle im Forst registriert, mit 818 bei Fällarbeiten. Diese Zahl zeigt, dass trotz einer langsamen Verbesserung der Sicherheitslage weiterhin ein hohes Risiko für die vor Ort Beschäftigten besteht.
Persönliche Schutzausrüstung und präventive Maßnahmen
Persönliche Schutzausrüstung (PSA) ist für Forstarbeiter von entscheidender Bedeutung. Dazu gehören unter anderem Schnittschutzschuhe, Schnittschutzhosen und Helme mit Visier sowie Gehörschutz. Diese Ausstattungen sind notwendig, um Verletzungen durch Maschinen und herabfallende Äste zu vermeiden. Auch signalfarbene Kleidung erhöht die Sichtbarkeit der Mitarbeiter, was in gefährlichen Arbeitssituationen lebensrettend sein kann.
Diverse Sicherheitsmaßnahmen werden implementiert, wie etwa Gefährdungsbeurteilungen und die Vorbereitung von Arbeitsplätzen, um Stolperfallen zu beseitigen. Arbeitgeber sind gesetzlich verpflichtet, solche Schutzmaßnahmen zu gewährleisten und regelmäßige Schulungen anzubieten, um die Sicherheit der Beschäftigten zu erhöhen. Die SVLFG berichtet von einem Rückgang der Unfälle, die sowohl auf den höheren Technikeinsatz als auch auf verstärkte Präventionsaktivitäten in der Branche zurückzuführen sind.
Dennoch bleibt ein motivierendes Ziel der Branche, die Unfallzahlen weiter zu reduzieren, insbesondere im Kontext der gegenwärtigen Herausforderungen durch Klimawandel und Schädlinge. Ein kontinuierlicher Dialog über Sicherheitsstandards und Präventionsmaßnahmen bleibt für die Sicherheit der Arbeiter unerlässlich.