Am 12. Februar 2025 gedenkt die Stadt Worms des Blutbades von 1525 vor Pfeddersheim, einem entscheidenden Ereignis, das das Ende des Deutschen Bauernkriegs markierte. Diesem gewaltsamen Konflikt, der zwischen 1524 und 1526 in Süd- und Südwestdeutschland stattfand, gingen zahlreiche Aufstände von Bauern und Arbeitern voraus, die von religiösen und wirtschaftlichen Missständen angestoßen wurden. Über die Jahre breiteten sich die Aufstände nicht nur über die Region Schwaben, sondern auch über Sachsen, Thüringen und die Schweiz aus.
Die Bauern suchten mit den „Zwölf Artikeln von Memmingen“, die 1525 veröffentlicht wurden, eine frühzeitige Formulierung von Menschen- und Freiheitsrechten. Sie forderten unter anderem die Wahl ihrer eigenen Pfarrer und einen reduzierten Abgabenstaat, um ein menschenwürdiges Leben zu führen. Auch die Forderung, dass Witwen und Waisen vor ungerechtem Raub geschützt werden sollten, war ein zentraler Punkt ihrer Beschwerde an die Obrigkeiten berichtet die Stadt Memmingen.
Die entscheidenden Kämpfe
Die entscheidende Niederlage der Bauern fand in der Schlacht bei Pfeddersheim am 23. und 24. Juni 1525 statt. Kurfürstliche Truppen besiegten den Pfälzischen Bauernverband, wobei beide Seiten relativ ausgeglichene Truppenstärken aufwiesen. Jedoch waren die fürstlichen Truppen besser ausgerüstet und ausgebildet, was schließlich zu ihrem Sieg führte. Das Schicksal der Aufständischen war besiegelt – die Bauernkriege endeten in der Niederschlagung der Aufstände bis 1526 mit schätzungsweise 70.000 bis 75.000 Toten so die Einschätzung der Wikipedia.
Einige der sozialen Spannungen, die die Bauern zum Aufstand bewegten, lagern in den exorbitanten Abgaben, die ihnen auferlegt wurden, sowie in der Kritik an den Missständen innerhalb der Kirche und der katholischen Hierarchie. Martin Luther und andere Reformatoren kritisierten die Missstände, distanzierten sich jedoch später von der Bauernbewegung. Thomas Müntzer, ein prominenter Agitator, trat für die gewaltsame Befreiung der Bauern ein, zahlte dafür jedoch mit seinem Leben, als er 1525 hingerichtet wurde.
Feierlichkeiten zum Jubiläum
Im Jubiläumsjahr wird die Stadt Worms eine Reihe von Veranstaltungen durchführen, um an die Ereignisse von 1525 zu erinnern. Am 21. und 22. Juni organisiert die Pfeddersheimer Kulturinitiative einen historischen Markt. Ab dem 20. Juni wird das musikalische Schauspiel „Pfeddersheimer Schicksalstage 1525“ aufgeführt. Des Weiteren wird vom 4. Juli bis zum 2. November im Museum der Stadt Worms eine Sonderausstellung mit dem Titel „Die Luft der Freiheit“ zu sehen sein, die Exponate aus dieser bewegten Zeit präsentiert.
Die Erinnerungskultur um den Deutschen Bauernkrieg und dessen Auswirkungen auf die Gesellschaft bleibt bis heute von großer Bedeutung. Historiker wie Peter Blickle beschreiben diesen Konflikt nicht nur als Bauernaufstand, sondern als eine „Revolution des Gemeinen Mannes“, in der auch Städter und Bergleute aktiv waren. Die Ereignisse dieser Zeit werfen bis heute einen langen Schatten auf die deutsche Geschichte und prägen das Selbstverständnis vieler Regionen.