Am 7. Januar 2025 wurde der Begriff „Lilly“ als Alser Wort des Jahres 2024 gewählt. Diese Entscheidung wurde von den Lesern der Alzeyer Zeitung getroffen und spiegelt die Bedeutung eines bahnbrechenden Projekts wider, das die Region im vergangenen Jahr maßgeblich geprägt hat. Die Wahl, die eine Tradition der Alzeyer Zeitung darstellt, sieht vor, dass Leserinnen und Leser Vorschläge für prägende Begriffe des Jahres einreichen können. Der Begriff „Lilly“ konnte sich mit großer Mehrheit gegen andere Vorschläge wie „(Voll-)Sperrung“ und „Umleitung“, die beide auf Verkehrsprobleme hinwiesen, durchsetzen. Frühere Worte des Jahres waren unter anderem „Scheukreisel“ (2019), „Schwimmbadwerschdcher“ (2020), und zweimal „Steinhalle“ (2021 und 2022).
Die Wahl zeigt die starke Wahrnehmung der Ansiedlung des Pharmaunternehmens Eli Lilly in der Region als zentrales Ereignis. Eli Lilly hat angekündigt, eine neue Produktionsstätte in Alzey zu bauen. Laut Informationen von SWR Aktuell soll der Bau der Anlage im Jahr 2024 beginnen und bis 2027 abgeschlossen sein. Die Investition für diese neue Produktionsstätte wird auf über 2 Milliarden Euro (2,5 Milliarden Dollar) geschätzt. Die Produktionsfläche wird 30 Hektar groß sein und mit dem Ziel einer CO2-freien Gestaltung entworfen. Alle Dächer der Anlage sollen mit Photovoltaikanlagen ausgestattet werden.
Bedeutung und Arbeitsplätze
Der Bürgermeister von Alzey, Steffen Jung, bezeichnete die Ansiedlung als einen „Leuchtturm“ für die Region. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck lobte die Investition als eine der bedeutendsten einzelwirtschaftlichen Entscheidungen in Deutschland. Eli Lilly plant, dass die neue Produktionsstätte bis zu 1.000 Mitarbeiter direkt beschäftigen wird, während etwa 2.000 Arbeitskräfte aus der heimischen Baubranche für den Bau benötigt werden. Die Entscheidung für den Standort Alzey fiel vor allem aufgrund der guten Infrastruktur und der Verfügbarkeit gut ausgebildeter Fachkräfte.
Zusätzlich wird erwartet, dass durch das Projekt auch bei Zulieferern neue Arbeitsplätze entstehen. Eli Lilly hat bereits 1.000 Beschäftigte in Deutschland, hauptsächlich in Bad Homburg, und betreibt auch eine Produktionsstätte in Fegersheim, Frankreich. Des Weiteren plant Eli Lilly möglicherweise, die neu zugelassene Abnehmspritze Zepbound in Alzey zu produzieren, was die Rolle der neuen Produktionsstätte weiter aufwertet.