Am 10. Februar 2025 kam es gegen 20:45 Uhr zu einem Überfall auf einen Kiosk in Worms. Ein unbekannter Täter drängte die Mitarbeiterin mit einer Schusswaffe in den Kiosk und forderte Bargeld. Glücklicherweise blieb die Kioskmitarbeiterin unverletzt, während der Täter zu Fuß in unbekannte Richtung flüchtete. Die Polizei Worms hat sofort Fahndungsmaßnahmen eingeleitet, die bisher jedoch ohne Erfolg blieben. Laut Bild wurde der Täter als etwa 1,70 Meter groß mit heller Haut und dunklen Augen beschrieben. Er trug eine schwarze Winterjacke, schwarze Jogginghose und dunkle Turnschuhe. Hinweise können an die Kriminalinspektion Worms unter 06241 852-0 oder per E-Mail an kiworms@polizei.rlp.de gegeben werden.
Eine ähnliche Tat ereignete sich am 31. Januar 2025 in Hannover, im Stadtteil Linden-Nord, als ein unbekannter Mann eine 44-jährige Kioskmitarbeiterin mit einem Messer bedrohte und zur Herausgabe von Geld aufforderte. Auch in diesem Fall blieb die Mitarbeiterin unverletzt. Der Täter flüchtete ebenfalls zu Fuß in Richtung unbekannt. Nach NDR haben die Ermittlungen der Polizei Hannover bezüglich des schweren Raubes begonnen. Die Täterbeschreibung aus Hannover ähnelt der aus Worms: Circa 1,70 Meter groß, allerdings wird hier das Alter mit etwa 22 Jahren angegeben. Seine Bekleidung bestand aus einer schwarzen Steppjacke mit Kapuze und einer schwarzen Cargohose.
Hohe Kriminalitätsraten im Jahr 2023
Solche Überfälle sind nicht isoliert, sondern Teil eines größeren Trends der steigenden Kriminalitätsraten in Deutschland. Laut der Polizeilichen Kriminalstatistik 2023 stiegen die insgesamt erfassten Straftaten um 5,5 % von 5.628.584 Fällen im Jahr 2022 auf 5.940.667 Fälle im Jahr 2023. Dies sind die höchsten Fallzahlen seit 2016. Die Aufklärungsquote lag bei 58,4 %, was einen moderaten Anstieg bedeutet.
Kriminalitätsforscher führen den Anstieg auf drei Hauptfaktoren zurück: Die erhöhte Mobilität nach dem Wegfall von Covid-19-Beschränkungen, wirtschaftliche sowie soziale Belastungen, insbesondere durch Inflation, und eine hohe Zuwanderungsrate. Zudem wurden 2023 2.246.767 Tatverdächtige erfasst, was einem Anstieg um 7,3 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Besonders alarmierend ist, dass 34,4 % dieser Tatverdächtigen nichtdeutsche Staatsbürger waren und die Gewaltkriminalität einen Höchststand seit 2007 erreichte.
Ein besorgniserregender Trend
Die Zunahme von Überfällen auf Kioske und ähnliche Geschäfte ist somit Teil eines umfassenderen Trends der zugenommenen Gewaltkriminalität. Ladendiebstähle, zum Beispiel, stiegen um 23,6 % und Wohnungseinbruchdiebstahl verzeichnete einen Anstieg um 18,1 %. Diese Zahlen wecken Sorgen und verdeutlichen die Notwendigkeit einer verstärkten Prävention und Sicherheitsmaßnahmen für Gewerbetreibende.
Die Polizei und Kriminalstatistiker stehen vor der Herausforderung, diesen besorgniserregenden Trend zu analysieren und geeignete Maßnahmen zu ergreifen. Angesichts der wachsenden Gefahr, die solche Überfälle darstellen, sind zeugenschaftliche Hinweise für die Ermittlungen von größter Bedeutung.