Die bevorstehende Bürgermeisterwahl in Zweibrücken nimmt an Bedeutung zu, da Julian Dormann, der ehemalige Kämmerer der Stadt, seine Kandidatur angekündigt hat. Er tritt gegen den aktuellen Amtsinhaber Christian Gauf an, der das Amt des zweiten Mannes an der Stadtspitze hinter dem Oberbürgermeister ausübt. Laut Rheinpfalz war Dormann bereits als möglicher Kandidat im Gespräch, was seine Ambitionen zum Ausdruck bringt, die Verwaltung der Stadt zu weite
ren.
Bedauerlicherweise überschattet ein schlechtes Arbeitsklima in der Stadtverwaltung diese politische Entwicklung. Wie die Saarbrücker Zeitung berichtet, plant die Stadtverwaltung eine Studie zur derzeitigen Arbeitssituation, um den Gründen für die Unzufriedenheit ihrer Mitarbeiter auf den Grund zu gehen.
Wechsel zur Universität des Saarlandes
Parallel zu seiner politischen Laufbahn wird Dormann zum 1. August als Haushalts- und Finanzdezernent an die Universität des Saarlandes wechseln. Dieser Wechsel ist, wie aus internen Quellen hervorgeht, nicht auf Unzufriedenheit in der Stadtverwaltung zurückzuführen. Vielmehr gibt Dormann persönliche Gründe für seine Kündigung an. Zudem ist die neue Position besser dotiert: während er in Zweibrücken in die Besoldungsgruppe A 14 eingeordnet war, erhält er an der Universität A 16.
Dormann hat betont, dass er die Zusammenarbeit in der Stadtverwaltung sehr geschätzt hat. Dennoch kursieren Gerüchte über allgemeine Unzufriedenheit im Rathaus, da sowohl Dormann als auch eine andere Amtsleiterin, Alessa Buchmann, Abwanderungswünsche geäußert haben.
Situationsanalyse der Stadtverwaltung
Die Stadtverwaltung von Zweibrücken steht vor mehreren Herausforderungen. Momentan fehlen 23,85 Vollzeitäquivalente, und es gibt keine umfassenden Statistiken über Kündigungen der letzten zehn Jahre. Zudem hat Buchmann ihre Bewerbung bei der Gewobau zurückgezogen und bleibt in der Stadtverwaltung, was ihr Engagement zeigt.
Fachkräftemangel und Fluktuation sind in der Stadtverwaltung ein zentrales Problem, das nicht nur Zweibrücken betrifft, wie Experten betonen. Der öffentliche Sektor könnte von einem flexiblen Renteneintritt und Quereinstiegen aus der Privatwirtschaft profitieren, um den Herausforderungen auf dem Arbeitsmarkt entgegenzuwirken, so eine Studie von PwC.
Dort wird auch die Notwendigkeit hervorgehoben, die Anforderungen im öffentlichen Sektor stärker auf tatsächliche Aufgaben zuzuschneiden und die Verwaltungsdigitalisierung voranzutreiben. Ein veralteter Verwaltungsstil könnte das Image des öffentlichen Dienstes als Arbeitgeber beeinträchtigen, wodurch es schwieriger wird, qualifizierte Mitarbeiter zu gewinnen.