Die finnische Polizei plant die Verlegung des Frachtschiffs «Eagle S» vom Finnischen Meerbusen zu einem Ankerplatz in der Nähe des Hafens Kilpilahti. Diese Maßnahme soll den Ermittlungen rund um das Schiff und seine mögliche Beteiligung an einem Vorfall am Unterwasserstromkabel Estlink2, das zwischen Finnland und Estland verläuft, dienen. Das Kabel war an Weihnachten ausgefallen, und die Ermittler prüfen nun eine potenzielle Sabotage. Das unter der Flagge der Cookinseln fahrende Schiff wird von den Europäischen Behörden als Teil einer sogenannten Schattenflotte Russlands eingestuft, die darauf abzielt, westliche Sanktionen beim Öltransport zu umgehen. Die Probleme mit mehreren Kommunikationskabeln in der Ostsee sind ebenfalls von den Ermittlern registriert worden, wie Radio Ennepe Ruhr berichtet.
Russland beschäftigt sich intensiv mit dem Vorgehen, westliche Sanktionen durch eine Schattenflotte von Tankern zu umgehen. Diese Flotte, die aus etwa 440 Tankern besteht, befördert Öl aus Iran, Venezuela und Russland – alles Länder, die ebenfalls unter Sanktionen stehen. Obwohl Russland sein Exportniveau aufrechterhalten kann, sinken die Erlöse, was die internationale Gemeinschaft besorgt. Die finnischen Behörden haben bereits Alarm geschlagen, da alte Tanker, die vor den Sanktionen nicht im Finnischen Meerbusen gesichtet wurden, nun dort verkehren. Dies könnte zu einer potenziellen Umweltkatastrophe führen, insbesondere in einer Region, die als sensibel gilt. Die Besatzungen dieser alten Tanker verfügen möglicherweise über kaum Erfahrung mit den Bedingungen in der Ostsee. Zudem bestehen Bedenken, dass viele dieser Schiffe nicht ordnungsgemäß inspiziert oder gewartet werden, und es wurden Mängel beim Versicherungsschutz festgestellt. Einem Bericht von Telepolis zufolge fehlt es bei mindestens 40 Schiffen, die russisches Öl nach China und Indien transportieren, an Versicherung durch Mitglieder der International Group of P&I Clubs (IG P&I), und es mangelt ihnen an routinemäßigen Sicherheitsmanagementzertifikaten sowie an Klassifizierungen zur Seetüchtigkeit.
Besorgnis über Sicherheitsstandards
Die steigende Zahl alter Schiffe mit gefährlicher Ladung, die sowohl in der Ostsee als auch entlang der Küsten von Griechenland und Ceuta gesichtet werden, führt zu intensiven Diskussionen über die Sicherheit in diesen Gewässern. Dabei wurde registriert, dass mehr als 100 Schiffe im vergangenen Jahr den Besitzer wechselten, während die Zahl der Abwrackungen rückläufig war. Diese Entwicklungen wecken Bedenken hinsichtlich der Seefahrtssicherheit und des Umweltschutzes in einer ohnehin schon fragilen Region, die für ihre biologische Vielfalt bekannt ist.