Im Saarland wird ab Sommer 2024 eine revolutionäre Veränderung in der schulischen Bildungslandschaft umgesetzt. Alle Schüler ab der dritten Klasse sollen mit digitalen Endgeräten ausgestattet werden. Dies gab Bildungsministerin Christine Streichert-Clivot (SPD) bekannt, die die Absicht verfolgt, digitale Bildung gesetzlich zu verankern. Damit will das Saarland sicherstellen, dass alle Kinder und Jugendlichen Zugang zu modernen, digitalen Lernmitteln haben.
Der Ministerrat hat bereits neue Regelungen beschlossen, die als wichtiger Meilenstein in diesem Prozess gelten. Bisher wurden bereits 137 Millionen Euro in die digitale Infrastruktur der Schulen investiert, wobei 55 Millionen Euro aus landeseigenen Mitteln stammen. Diese Investitionen sind Teil des DigitalPakts Schule 2020 – 2024, der über ein Budget von rund 67 Millionen Euro verfügt, von dem etwa 60 Millionen Euro Bundesmittel sind. Die Gelder werden von Schulträgern, wie den Landkreisen und Kommunen, genutzt, um unter anderem leistungsfähiges WLAN, Verkabelung, Beamer und Smartboards in den Schulen zu installieren, was zahlreiche Schulen im Saarland bereits zugutekommen ließ.
Digitales Lernen für alle
Nach dem neuen Gesetz werden alle Lehrkräfte und Schüler ab der dritten Klasse Tablets erhalten, um einheitliche Ausstattungsstandards zu gewährleisten. Saarland wird damit das erste Bundesland in Deutschland sein, das digitales Gerät und Lerninhalt gemeinsam zur Verfügung stellt. Um den Zugang zu diesen Geräten zu fördern, werden die Endgeräte geleast, was ermöglicht, stets aktuelle Technik anzubieten.
Zusätzlich wird die Schulbuchausleihe ab dem Schuljahr 2026/27 landesweit auf 160 Euro festgelegt. Dies soll auch sozial schwächeren Familien zugutekommen. In diesem Zusammenhang wird das Schülerförderungsgesetz für Bezieher von Bürgergeld oder Sozialhilfe angepasst, um eine bessere Förderung zu gewährleisten.
Ein Konzept für die Zukunft
Ein weiteres zentrales Element ist die Verpflichtung der Schulen, ein umfassendes Medienkonzept zu entwickeln, welches die Nutzung aller digitalen Lernmittel regelt. Die Notwendigkeit, die digitale Infrastruktur weiter auszubauen, ist unbestritten. Rund zwei Drittel der Schulen im Saarland profitieren bereits von Investitionen in moderne IT-Ausstattung, was die Integration digitaler Instrumente in den Unterricht unterstützt und zugleich Chancengleichheit fördern soll.
Das zukünftige digitale Lernen wird den Unterricht individueller und lebensnäher gestalten. Kinder und Jugendliche werden sowohl im Team als auch eigenständig arbeiten können, was ihre Kreativität und Kooperationsfähigkeit stärkt.
Der Gesetzentwurf zur digitalen Bildung wird in eine externe Anhörung überführt und soll am 9. April im Landtag eingebracht werden, mit dem Ziel, am 1. August 2025 in Kraft zu treten. Dieses zukunftsorientierte Vorhaben ist Teil einer breiteren Initiative des Bundes zur Verbesserung der digitalen Bildungsinfrastruktur, unterstützt unter anderem durch Milliardenmittel im Rahmen des Digitalpakts, der bis zum 30. Juni 2024 schätzungsweise 29.300 Schulen in Deutschland erreichen soll.
Insgesamt setzen die Pläne des Saarlands unter der Leitung von Bildungsministerin Streichert-Clivot einen wichtigen Schritt in Richtung einer modernen, digitalen Bildungslandschaft, die den Anforderungen des 21. Jahrhunderts gerecht wird und gleichzeitig die Voraussetzung für ein zeitgemäßes Lernen schafft.
Für weitere Informationen und Details zu den Förderprogrammen und Initiativen in Bezug auf die digitale Bildung im Saarland, besuchen Sie lokalo.de oder saarland.de. Zudem bietet das BMBF umfassende Informationen zu Digitalisierungsinitiativen in der Bildungslandschaft.