back to top
17.1 C
Berlin
Freitag, 7. März 2025

Vergewaltigungsprozess in Köln: Angeklagter bestreitet gravierende Vorwürfe

Ein 54-jähriger Kölner Bilanzbuchhalter steht wegen Vergewaltigung und Körperverletzung vor Gericht. Prozessdetails und Hintergründe.

Eltern aus Pirmasens unter Mordverdacht: Tochter tot aufgefunden!

In Pirmasens wird ein afghanisches Ehepaar beschuldigt, ihre Tochter getötet zu haben. Widersprüchliche Aussagen und juristische Vorgeschichte beeinflussen den Fall.

Internationaler Frauentag in Gießen: Veranstaltungen für Gleichstellung!

Gießen feiert den Internationalen Frauentag am 8. März mit Workshops, Veranstaltungen und einer Demonstration bis Ende März.

Merzigs Grundschule St. Josef: Weichenstellung für Chancengleichheit!

Der Stadtrat von Merzig hat einstimmig einer Chancenvereinbarung zur Umsetzung der Säule II des Startchancenprogramms an der Grundschule St. Josef zugestimmt. Dies ist ein bedeutender Schritt in Richtung Förderung von Chancengerechtigkeit im Bildungssystem. Die Grundschule St. Josef ist die einzige Schule im Landkreis Merzig-Wadern, die an diesem umfangreichen Programm teilnimmt.

- Werbung -

Im Vorjahr hatte der Stadtrat bereits die Teilnahme der Grundschule am Startchancenprogramm befürwortet. Das Programm, das in Zusammenarbeit von Bund und Ländern finanziert wird, soll über einen Zeitraum von zehn Jahren besondere Unterstützung für Schulen mit hohem Anteil an sozial benachteiligten Schülerinnen und Schülern bieten.

Das Startchancenprogramm in Zahlen

Das Startchancenprogramm ist das größte Bildungsprogramm in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland und wird mit einem Volumen von rund 20 Milliarden Euro unterstützt. Diese umfangreiche finanzielle Basis ermöglicht es, gezielt etwa 4.000 Schulen mit hohem Bedarf zu fördern. Somit profitieren schätzungsweise eine Million Schülerinnen und Schüler von den Maßnahmen. Der Bund stellt bis zu eine Milliarde Euro jährlich zur Verfügung, wobei die Länder sich in gleichem Umfang beteiligen.

- Werbung -

Das Programm hat seit dem 1. August 2024 bereits über 2.139 Schulen erreicht – mehr als doppelt so viele wie ursprünglich geplant. Bis zum Schuljahr 2026/27 sollen etwa 4.000 Startchancen-Schulen in Deutschland existieren. Die Auswahl der geförderten Schulen erfolgt durch die Bundesländer anhand wissenschaftlich fundierter Kriterien, um den effektiven Einsatz der Mittel zu garantieren.

Die drei Säulen des Programms

Das Startchancenprogramm umfasst drei wesentliche Programmteile, die als Säulen bezeichnet werden:

- Werbung -
  • Erste Säule: Investitionen in moderne, klimagerechte und barrierefreie Lernumgebungen.
  • Zweite Säule: Chancenbudgets für bedarfsgerechte Lösungen in der Schul- und Unterrichtsentwicklung.
  • Dritte Säule: Stärkung multiprofessioneller Teams, die Fachkräfte wie Sozialpädagogen einbeziehen.

Die Ziele des Programms sind ambitioniert: Neben der Verbesserung der Bildungsinfrastruktur soll der Bildungserfolg von der sozialen Herkunft entkoppelt werden. Eine wichtige Kennzahl ist die Reduzierung der Schülerinnen und Schüler, die Mindeststandards in Mathematik und Deutsch verfehlen – diese Zahl soll bis zum Ende der Programmlaufzeit halbiert werden.

Das Programm wird außerdem wissenschaftlich evaluiert, um eine größtmögliche Wirkung zu erzielen. Eine digitale Transferplattform soll den Zugang zu Informationen und Materialien erleichtern und die Vernetzung zwischen Lehrkräften, Schülern, Eltern sowie externen Akteuren fördern.

Hintergrund zur Chancengleichheit

Die Thematik der Chancengleichheit ist ein zentraler Bestandteil der Bildungspolitik in Deutschland. Umfragen zeigen, dass 78 % der Deutschen bereits 2017 Chancengleichheit als wichtig erachteten, unabhängig von sozialer Herkunft, Geschlecht oder Abstammung. Dennoch bleibt das Bildungssystem in Deutschland von Ungleichheiten geprägt. Kinder aus sozial schwächeren Schichten haben oft geringere Chancen auf einen erfolgreichen Bildungsweg und damit auf gesellschaftliche Teilhabe.

Das Spannungsverhältnis zwischen leistungsgerechter Verteilung und der Gewährleistung einer soliden Grundbildung stellt eine Herausforderung dar. Studien wie die PISA-Studie belegen die bestehenden sozialen Ungleichheiten und zeigen, dass Kinder mit Migrationshintergrund häufig benachteiligt sind. Es wird deutlich, dass Chancengleichheit nicht nur eine Frage der Bildung, sondern ein gesamtgesellschaftliches Ziel ist, das einer umfassenden politischen Strategie bedarf, um soziale Ungleichheit nachhaltig zu bekämpfen.

Zusammenfassend zeigt sich, dass das Startchancenprogramm eine wichtige Initiative darstellt, um gezielt gegen Bildungsungleichheiten vorzugehen und Chancengerechtigkeit zu fördern. Die Maßnahmen an der Grundschule St. Josef könnten als Modell für weitere Schulen dienen, die ebenfalls vor ähnlichen Herausforderungen stehen.

Die Saarbrücker Zeitung berichtet, dass mit diesem Programm über zehn Jahre hinweg ein grundlegender Wandel im Bildungssystem angestrebt wird, um allen Schülerinnen und Schülern gleiche Möglichkeiten zu bieten.

Weitere Informationen, Referenzen & Quellen:

https://www.saarbruecker-zeitung.de/saarland/merzig-wadern/merzig/stadtrat-billigt-vereinbarung-zu-startchancenprogramm_aid-124971995
https://www.bmbf.de/DE/Bildung/Schule/Startchancen-Programm/startchancen-programm_node.html

Auch interessant