Am 19. Januar 2025 kam es in Saarbrücken zu einem skandalösen Vorfall nach dem Drittligaspiel zwischen dem 1. FC Saarbrücken und dem TSV 1860 München, das am Vortag stattfand. wie Blaulichtreport Saarland berichtet, werfen Münchener Fans der saarländischen Polizei unverhältnismäßige Gewaltanwendung vor. Ein Video zeigt, wie ein Polizist einen Fan des TSV 1860 München mit einem Tritt in den Rücken zu Boden bringt, während dieser den Zug verlässt.
Der Vorfall ereignete sich angeblich in einem angespannten Umfeld. Berichten zufolge war die Stimmung unter den Polizeikräften aggressiv. Das Fanportal „Sechzger.de“ teilt mit, dass ein Hundeführer die Kontrolle über die Situation verloren habe. Der dabei verletzte Fan blieb zunächst regungslos am Boden liegen und wurde später ins Krankenhaus gebracht.
Aggressive Polizeipräsenz
Die Polizei setzte mehrere Beamte sowie Hundeführer ein, was die Situation weiter eskalierte. Laut einem Fan berichtete ein Augenzeuge von provokanten Handlungen einzelner Polizisten, die als Auslöser für die Gewalt gewertet werden könnten. Das Video zeigt zudem, wie der Hund des Polizisten dem am Boden liegenden Fan nachsetzte, während der Beamte lautstark reagierte.
Die genauen Ereignisse vor dem Vorfall bleiben unklar, da entscheidende Sekunden im Video fehlen. Die Polizei hat mittlerweile angekündigt, den Vorfall zu untersuchen. Die zentrale Frage bleibt, ob es eine Eskalation seitens der Sechzig-Fans gab oder ob der Vorwurf der Polizeigewalt tatsächlich zutrifft.
Polizeigewalt gegenüber Fußballfans
Dieser Vorfall wirft ein Licht auf ein größeres Problem: Polizeigewalt gegen Fußballfans ist in Deutschland ein häufiges Thema. Eine Studie der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), die von Sport Sky dokumentiert wurde, zeigt, dass Fußballfans häufiger von Polizeigewalt betroffen sind als andere Gruppen. Nur bei Demonstrationen gibt es mehr betroffene Personen.
Die Studie befragte 3.300 Menschen, die Polizeigewalt erfahren haben, und führte 60 Experteninterviews durch. Dabei stellte sich heraus, dass 55 Prozent der Kontakte mit der Polizei im Kontext von Demonstrationen und politischen Aktionen stattfanden, während 25 Prozent sich auf Fußballspiele und andere Großveranstaltungen bezogen. Die Polizeigewalt wird als unverhältnismäßige Reaktion der Polizei definiert, auch wenn kein Gesetzesverstoß vorliegt.
Angesichts dieser Umstände haben sich die Fanbeauftragten eingeschaltet, um Licht in die Situation zu bringen und die Geschehnisse aufzuklären. Der Vorfall in Saarbrücken ist kein Einzelfall, sondern Teil eines besorgniserregenden Trends, der die Beziehung zwischen Fußballfans und der Polizei belastet.