Am 9. Januar 2025 hat die Stadt Saarbrücken den neuen Masterplan zur umfassenden Modernisierung ihres Zoos vorgestellt. Der Plan ist auf der Zoo-Homepage als Download verfügbar und wurde in enger Zusammenarbeit mit dem Architekturbüro PIA Architekten GmbH aus Karlsruhe erarbeitet. Ziel dieser Maßnahmen ist nicht nur die Auffrischung des Zoos, sondern auch dessen Transformation zu einem sogenannten „Dreiklimazonenzoo“.
Die Umgestaltung des Zoos wird verschiedene klimatische Zonen umfassen: Tropen, inklusive Regenwald und weitläufiger Ebene, sowie die gemäßigte Zone. Ein zentraler Fokus liegt auf dem Wohl der Tiere, artgerechter Haltung und dem Schutz bedrohter Tierarten. Besucher sollen die Tierwelt hautnah und authentisch erleben können, unterstützt durch naturnahe Lebensräume und großzügige Gehege.
Neue Konzepte für mehr Tierwohl und Freizeitangebot
Insgesamt sieht der Masterplan umfangreiche Änderungen vor. Eine etwa ein Hektar große Savannenlandschaft wird neu entstehen, in der verschiedene Tierarten – wie Zebras und Elenantilopen – gemeinsam leben können. Dieses Konzept soll das Tierwohl weiter verbessern und das Erlebnis für die Besucher bereichern.
Ein besonderes pädagogisches Highlight wird der Bereich „Geschichte des Lebens“ sein, der eine Zeitreise durch die Evolution bietet und Informationen zu Themen wie Artenschutz und Klimawandel bereitstellt. Die Zoodirektion unter Leitung von Jakob Kolleck hat betont, dass naturnahe Lebensräume entwickelt werden, die den spezifischen Bedürfnissen der Tiere gerecht werden. So erhalten Tiere aus dem Amazonas-Regenwald, wie Flachlandtapiere und Nasenbären, einen eigenen Zooabschnitt.
Die Baumaßnahmen umfassen zudem die Schaffung begehbarer Gehege, Rückzugsorte für die Tiere sowie die Umgestaltung des bisherigen Futterhauses in ein Erlebnisrestaurant. Wege innerhalb des Zoos werden barrierefreier gestaltet, um den Besuch allen Altersgruppen und Mobilitätsklassen zu ermöglichen.
Bedeutung des Zoos für Saarbrücken
Oberbürgermeister Uwe Conradt betonte in einer Sitzung, dass der Zoo nicht nur ein wichtiger Naherholungsort für die rund 200.000 jährlichen Besucher ist, sondern auch ein bedeutender Bildungsstandort. Dr. Sabine Dengel, Dezernentin für Bildung, Kultur und Jugend, hob die Rolle des Zoos als außerschulischen Lernort hervor, der den Natur- und Umweltschutz näherbringt.
Der Saarbrücker Zoo wurde 1932 gegründet und nach dem Zweiten Weltkrieg am Südhang des Eschbergs neu eröffnet. Der aktuelle Masterplan soll dafür sorgen, dass der Zoo zukunftsfähig bleibt, indem er moderne und nachhaltige Praktiken implementiert.
Die Anforderungen an Zoos haben sich in den letzten Jahren signifikant verändert. Die Öffentlichkeit hat höhere Ansprüche an die Tierhaltung und erwartet nachhaltige Praktiken, wie die Reduzierung des Wasser- und Energieverbrauchs. Zudem wird ein effektives Abfallmanagement und die Bereitstellung nachhaltiger Ernährungsoptionen für Tiere und Besucher zunehmend gefordert. Laut einem Bericht auf tierschutzvereine.de werden Zoos heute vermehrt als Orte des Lernens und Umweltschutzes angesehen und streben internationale Akkreditierungen an, um ihre Qualitätsstandards im Tierschutz zu unterstreichen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der neue Masterplan für den Saarbrücker Zoo nicht nur eine tiefgreifende Neuausrichtung in Bezug auf die Tierhaltung und Besuchererfahrung darstellt, sondern auch einen nachhaltigen Umgang mit unseren natürlichen Ressourcen fördert. Umso wichtiger ist es, diese Entwicklungen zu unterstützen und so zu einem Bewusstsein für Tierschutz und Umwelterhaltung beizutragen.