Ein neues Projekt im Pfälzerwald nimmt Formen an: Unter dem Namen „Neue Hirtenwege“ soll in den Orten Gräfenhausen und Weyher ein nachhaltiges Konzept für Arten- und Biotopschutz implementiert werden. Der innovative Ansatz sieht vor, Schafe als lebendige Samentaxis einzusetzen. Diese Tiere tragen sowohl Samen als auch Kleinstlebewesen in ihrem Fell, wodurch die Verbreitung der Flora an neuen Standorten gefördert wird. Dies wurde von Rheinpfalz berichtet.
Aktuell haben bereits die Baggerarbeiten am Gräfenhausener Wingertsberg begonnen. Der dortige Einsatz von Heckrindern, die ebenfalls Teil des Projekts sind, soll die Flächen aufwerten und die Biodiversität fördern. Die Hauptaufgabe dieses Projektes liegt darin, wertvolle Biotope zu schützen und die Artenvielfalt in der Region zu erhöhen.
Rolle der Schafe im Biotop-Schutz
Schafe erfüllen in diesem Konzept eine wichtige Funktion. Sie sind nicht nur für die Landschaftspflege zuständig, sondern tragen auch zur Wiederherstellung der biologischen Vielfalt bei. Ihre Bewegung hilft, Samen wie den Wiesenknopf zu verbreiten, der wiederum Lebensraum für den bedrohten Wiesenknopf-Ameisenbläuling bietet. Wie auf hirtenwege-pfaelzerwald.de erläutert, vergrößert sich durch diesen natürlichen Samentransport der Lebensraum für bedrohte und seltene Arten.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist das Weideverhalten der Tiere. Ihre verschiedenen Tritt- und Fressgewohnheiten fördern unterschiedliche Vegetationsstrukturen. Gehölze werden zwar verbissen, bleiben jedoch nicht vollständig entfernt, was Vögeln wichtige Brutmöglichkeiten bietet. Zudem entsteht durch die extensive Bewirtschaftung ein vielfältiges Pflanzenmosaik, das Insekten und Vögel anzieht. So wird der Übergang zwischen Wald- und Offenlandflächen fließend gestaltet und die Artenvielfalt erhöht.
Förderung der Pflanzenvielfalt
Um Überbeweidung und den Einsatz von Düngemitteln zu vermeiden, wird das Projektgebiet extensiv bewirtschaftet. Dies fördert nicht nur die Biodiversität, sondern trägt auch dazu bei, die Fragmente der natürlichen Habitate miteinander zu vernetzen. Ein großes Ziel besteht darin, bedrohte Arten zu schützen und zu erhalten.
Das Projekt „Neue Hirtenwege“ zeigt, wie traditionelle Weidehaltung mit modernen Konzepten für den Naturschutz verbunden werden kann. Durch die tiergestützte Landschaftspflege leisten die Schafe einen wichtigen Beitrag zum Arten- und Biotopschutz im Pfälzerwald.