In der malerischen Altstadt von Pirna hat ein neues italienisches Restaurant, die „Bar Centrale“, nur wenige Monate nach seiner Eröffnung bereits wieder geschlossen. Die feierliche Eröffnung fand im März 2024 statt, doch die Freude währte nicht lange, wie Sächsische.de berichtete. Der Betreiber Carlo Shapani, der sich zu den Gründen für die Schließung nicht äußern wollte, hat die Türen des Lokals vor etwa zwei Wochen geschlossen. Sven Vater, der Eigentümer des Gebäudes, bestätigte die Schließung und kündigte an, dass eine Neuvermietung geplant sei.
Die „Bar Centrale“ hatte sich mit dem Anspruch, gehobene italienische Küche zu bieten, in der Gastronomieszene positioniert. Statt Pizza standen Pasta und verschiedene Fleischgerichte auf der Speisekarte, wobei die Pastagerichte ab 9,50 Euro zu haben waren. Das Restaurant erstreckte sich über zwei Etagen und bot Platz für insgesamt 90 Gäste, die im Sommer auch draußen sitzen konnten. Trotz dieser Ambitionen war die Schließung ein herber Rückschlag für Shapani, der seit 34 Jahren in Deutschland lebt und über umfangreiche Erfahrungen in der Gastronomie verfügt.
Ein kurzer Höhenflug
Die „Bar Centrale“ hatte sich im Sommer 2024 beim SZ-Gastro-Test einen Namen gemacht und den zweiten Platz unter vier getesteten italienischen Restaurants in Pirna belegt. Dies schien ein vielversprechender Start zu sein, doch die Realität sah anders aus. Die Schließung des Lokals ist nicht nur ein Verlust für die Gastronomieszene, sondern wirft auch Fragen über die Nachhaltigkeit neuer Konzepte auf. Vor der „Bar Centrale“ war das beliebte Restaurant „Meridas“ an diesem Standort ansässig, das im Sommer 2023 geschlossen hatte. Auch hier blieben die Gründe für das Aus im Dunkeln, was die Sorgen um die gastronomische Zukunft in Pirna verstärkt.
Der Leerstand in der Altstadt ist ein Thema, das auch andere Gastronomen beschäftigt. Sandro Otto, Inhaber des Restaurants „Malaga“, das sich direkt gegenüber der „Bar Centrale“ befindet, äußerte sich besorgt über die Entwicklung. „Leerstand ist nie gut für Pirna, das gilt für den Handel, aber auch für die Gastronomie“, sagte er. Er hofft auf eine schnelle Neuvermietung, um die Attraktivität der Altstadt zu erhalten.
Die Zukunft bleibt ungewiss
Die Schließung der „Bar Centrale“ ist ein weiteres Beispiel für die Herausforderungen, mit denen die Gastronomie in der Region konfrontiert ist. Trotz guter Bewertungen und einer vielversprechenden Eröffnung war der Erfolg nicht von Dauer. Die Hoffnung auf eine baldige Neuvermietung bleibt, doch die Frage, welche Art von Restaurant an diesem Standort Erfolg haben wird, bleibt offen. Die Gastronomieszene in Pirna steht vor der Herausforderung, sich neu zu erfinden und den Bedürfnissen der Gäste gerecht zu werden, um zukünftigen Schließungen vorzubeugen.