In Gießen sorgt eine Ausstellung für Aufregung und Diskussionen, die nicht nur die Kunstszene, sondern auch die Steuerzahler in Aufruhr versetzt. Die multimediale Schau „Mama Mimi Duck“ der schottischen Künstlerin Rachel MacLean hat die Stadt mit unerwarteten Kosten von insgesamt 252.000 Euro belastet. Diese Summe, die sich aus 63.000 Euro Mehrkosten zusammensetzt, hat im Haupt- und Finanzausschuss hitzige Debatten ausgelöst. Oh mein Gott, könnte man sagen, wenn man bedenkt, dass die Stadt für eine Kunstinstallation, die sich mit Themen wie Social Media, Gender und Kapitalismus beschäftigt, so tief in die Tasche greifen muss, wie [der Gießener Anzeiger berichtete](https://www.giessener-anzeiger.de/stadt-giessen/das-war-kunst-und-ist-jetzt-weg-93410277.html?womort=Gießen).
Der Ärger begann bereits mit der Wahl des Transportunternehmens, das die Kunstwerke nach Gießen bringen sollte. Ein britisches Unternehmen hatte nicht bedacht, dass das Vereinigte Königreich nicht mehr Teil der EU ist. Dies führte dazu, dass die Exponate an der Grenze vom Zoll abgewiesen wurden, was die Transportkosten erheblich in die Höhe trieb. Doch das war nur der Anfang der Pannen, die die Ausstellung begleiteten.
Ein Drama aus Pannen und Kosten
Die Studiomanagerin, die für den Aufbau der Installationen verantwortlich war, erkrankte kurz nach ihrer Ankunft in Gießen. Dies führte dazu, dass zusätzliche Fachfirmen engagiert werden mussten, um die Arbeiten zu übernehmen, die ursprünglich von ihr erledigt werden sollten. Auch die Produktionskosten für die speziell für die Ausstellung angefertigten Kunstwerke stiegen unerwartet an, was letztlich auch zu einer Erhöhung des Honorars für die Künstlerin führte.
Ein weiterer Punkt, der für Verwirrung sorgte, war die Frage des Eigentums an den Kunstwerken. Dominik Erb von den Liberalen stellte fest, dass die Stadt Gießen die Werke, die mit Steuergeldern produziert wurden, nicht einmal behalten konnte. Oberbürgermeister Becher musste zugeben, dass der Eigentumsübergang nicht Teil des Vertrags war. „Hätten wir die Bilder behalten, hätten wir jetzt Lagerkosten“, fügte er hinzu und versuchte, die Situation etwas zu entschärfen.
Die Frage, ob die Ausstellung nicht besser abgesagt worden wäre, wurde ebenfalls aufgeworfen. Becher wies dies jedoch zurück, da hohe Regressforderungen im Raum gestanden hätten. Zudem sei das Renommee der Kunsthalle auf dem Spiel gestanden. In den letzten Jahren habe sich die Kunsthalle zu einem überregional bedeutenden Standort entwickelt, der internationale Aufmerksamkeit erlangt hat. So wurde die Ausstellung sogar im ZDF-Kunstmagazin „Aspekte“ erwähnt, was die Bedeutung der Schau unterstreicht.
Ein Blick in die Zukunft
Mit den jetzt genehmigten Mehrausgaben steht der nächsten Ausstellung von Raphaela Vogel, die am 29. November beginnen soll, nichts mehr im Wege. Diese Künstlerin thematisiert geschlechterspezifische Dimensionen und hinterfragt Rollenzuschreibungen. Die Stadt Gießen hat sich bereits vertraglich verpflichtet, auch diese Schau zu unterstützen, was die finanziellen Herausforderungen weiter verstärken könnte.
Die ganze Situation wirft Fragen auf: Ist es gerechtfertigt, so viel Geld für Kunst auszugeben? Und was passiert, wenn die nächste Ausstellung ähnliche Probleme mit sich bringt? Die Diskussionen in Gießen sind noch lange nicht vorbei, und die Bürger werden genau beobachten, wie die Stadt mit den Herausforderungen der Kunstförderung umgeht, während die Kosten weiter steigen. In einer Zeit, in der jeder Euro zählt, bleibt die Frage, ob Kunst wirklich ihren Preis hat oder ob hier Steuergelder verschwendet werden, wie auch [die Gießener Zeitung berichtete](https://www.giessener-anzeiger.de/stadt-giessen/das-war-kunst-und-ist-jetzt-weg-93410277.html?womort=Gießen).