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Sorbisches Institut Bautzen: Ein internationales Sprachabenteuer

Im Sorbischen Institut in Bautzen findet seit 1967 ein Sprachkurs statt, der dieses Jahr 31 Teilnehmer aus acht Ländern anzieht und das wachsende globale Interesse an der sorbischen Sprache und Kultur fördert.

Wachsendes Interesse an der sorbischen Sprache in der globalen Gemeinschaft

Sorben und ihre kulturelle Bedeutung in der Lausitz

Die Sorben, eine slawische Minderheit in Deutschland, sind ein wesentlicher Bestandteil der kulturellen Vielfalt in der Lausitz. Ihre Traditionen und die sorbische Sprache sind von großer Bedeutung für das regionale Erbe. In Bautzen wird dies besonders durch das Sorbische Institut deutlich, das sich der Förderung und dem Erhalt dieser Sprache widmet.

Einblick in den sommercamp | Sprachkurs des Sorbischen Instituts

Der diesjährige Sprachkurs, der seit 1967 alle zwei Jahre stattfindet, stieß auf reges Interesse bei 31 Teilnehmern aus acht unterschiedlichen Ländern. Die Mehrzahl der Kursbesucher sind angehende Sprachwissenschaftlerinnen und -wissenschaftler. Ziel des Kurses ist es, ein immersives Umfeld zu schaffen, in dem die Teilnehmer in die sorbische Sprache und Kultur eintauchen können.

Fabian Kaulfürst, der Kursleiter, betont die Wichtigkeit der Sprachpraxis. Durch das Teilen von Räumen mit internationalen Teilnehmern wird die Versuchung, in der eigenen Muttersprache zu kommunizieren, minimiert. Stattdessen lernen die Teilnehmer tagsüber durch Vorträge und nachmittags durch Konversationstraining in einem exklusiven sorbischen Umfeld.

Sprachenlernen als globale Verbindung

Zu den Kursteilnehmern gehört auch Antony Burger aus New Jersey, der über seine Entdeckung des Sorbischen durch einen Artikel auf Wikipedia spricht. Mit einem soliden Hintergrund in Tschechisch, fühlte er sich sofort zur sorbischen Sprache hingezogen. Seine Begeisterung für Sprachen hat ihm auch Kontakte zu Gleichgesinnten eröffnet, die er sonst nicht kennengelernt hätte. „Es ist faszinierend, wie verschiedene Menschen zum Sprachenlernen kommen,“ reflektiert er über die Vielfalt der Teilnehmer.

Zunehmendes Interesse an Minderheitensprachen

Ein weiterer Teilnehmer, Jelena Topalov aus Nordfrankreich, teilt die Leidenschaft für Minderheitensprachen. Sie spricht zehn Sprachen und berücksichtigt Sorbisch als eine wertvolle Ergänzung. „Das Interesse an Minderheitensprachen steigert sich weltweit“, stellt Jelena fest, was auf einen wachsenden Trend hindeutet. Ihre Rolle als Soziolinguistin eröffnet ihr viele Perspektiven auf unterschiedlichste Einsatzmöglichkeiten in Europa.

Langfristige Auswirkungen auf die sorbische Gemeinschaft

Die Beständigkeit des Sprachkurses ist ein positives Signal für die sorbische Gemeinschaft und die Bedeutung ihrer Sprache in der heutigen Zeit. Kaulfürst sieht die Einbeziehung von Slawistinnen und Slawisten in diesem Jahr als besonders erfreulich: „Das zeigt, dass die Sprache der Sorben von Fachleuten ernst genommen wird.“ Indem junge Wissenschaftler die sorbische Sprache in ihre Forschungs- und Lehraktivitäten integrieren, tragen sie zur Verbreitung und zum Erhalt dieser wichtigen kulturellen Identität bei.

In einer Welt, die sich increasingly globalisiert, bleibt das Erlernen und Bewahren regionaler Sprachen wie Sorbisch eine bedeutende Aufgabe. Der Kurs in Bautzen ist mehr als nur eine Bildungseinrichtung; er ist ein Raum für kulturellen Austausch und ein Zeichen für die wichtige Rolle kleinerer Sprachgemeinschaften in der heutigen Gesellschaft.

NAG

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