In einem bedeutenden Schritt für die Bauwirtschaft hat das Tuttlinger Unternehmen Storz-BWI seinen neuen Standort in Böblingen eröffnet. Diese Expansion zielt darauf ab, das Einzugsgebiet im Südwesten Baden-Württembergs bis in den Großraum Stuttgart auszudehnen. Bisher war die Bauwerkinstandsetzung in Titisee-Neustadt angesiedelt. Unter der Leitung des neuen Bereichsleiters Marcus Weller wird der Fokus nicht nur auf der Brückeninstandsetzung liegen, sondern auch auf der Verstärkung von Gebäuden sowie der Sanierung von Regenüberlaufbecken, Kläranlagen, Stützwänden und Parkbauten. Laut einem Bericht von der Schwäbischen Zeitung ist dies besonders wichtig, da in Baden-Württemberg jedes zehnte der 7.300 Brückenbauwerke saniert oder ersetzt werden muss.
Der neue Standort in Böblingen stellt nicht nur eine geografische Erweiterung dar, sondern auch eine strategische Neuausrichtung. Weller betont, dass die verstärkte Zusammenarbeit zwischen der Bauwerkinstandsetzung und den Niederlassungen in Ravensburg, Tuttlingen, Sigmaringen und Donaueschingen von großer Bedeutung ist. Das Ziel ist es, hybride Projekte zu realisieren, die Straßenbau, Instandsetzung und Neubau von Infrastrukturen kombinieren, um Synergien zu nutzen und die Wettbewerbsfähigkeit zu steigern.
Herausforderungen und Chancen
Die geschäftsführende Gesellschafterin Susanne Gräfin Kesselstatt äußerte bei der Eröffnung große Sorgen über die Kürzung von Budgets zur Sanierung von Infrastrukturen. Angesichts des enormen Sanierungsbedarfs bei hunderten von Brücken müsse das Land Baden-Württemberg dringend finanzielle Zeichen setzen, um den Verfall der Verkehrsinfrastruktur zu stoppen. „Es kann nicht sein, dass nur ein Bruchteil der nötigen Brückensanierungen pro Jahr ausgeführt wird“, so Kesselstatt.
Die Herausforderungen sind enorm: Neben den finanziellen Engpässen kämpfen Bauunternehmen auch mit einem akuten Fachkräftemangel. Kesselstatt bezeichnete die Verlegung des Standorts nach Böblingen als „Meilenstein“ und betonte, dass es das strategische Ziel des Unternehmens sei, den Bereich Bauwerkinstandsetzung nachhaltig zu stärken und auszubauen. Diese Expansion könnte der Schlüssel sein, um die dringend benötigten Sanierungsprojekte voranzutreiben und die Infrastruktur in der Region zu sichern.
Ein Blick in die Zukunft
Mit der Eröffnung des neuen Standorts in Böblingen wird Storz-BWI nicht nur seine Dienstleistungen erweitern, sondern auch einen bedeutenden Beitrag zur Verbesserung der Infrastruktur im Großraum Stuttgart leisten. Die beiden bereits laufenden Großprojekte in Sindelfingen und Böblingen zeigen, dass das Unternehmen bereit ist, sich den Herausforderungen der Zukunft zu stellen. Wie die Schwäbische Zeitung berichtet, ist die Bedeutung des Bereichs Bauwerkinstandsetzung bei Storz in den letzten Jahren deutlich gestiegen, und die Eröffnung des neuen Standorts könnte der Beginn einer neuen Ära für das Unternehmen sein.