Im Streit um mögliche Stellenstreichungen beim Automobilzulieferer Eberspächer in Herxheim stellt sich das Arbeitsgericht in Landau am 29. Januar 2025 der Herausforderung, die Interessen von rund 200 Beschäftigten zu wahren. Der Betriebsrat hat eine einstweilige Verfügung beantragt, da er überzeugt ist, dass die Kündigungen gegen geltendes Recht verstoßen. Eberspächer plant, die Produktion in Herxheim einzustellen, wo derzeit Heizungen für Elektrofahrzeuge produziert werden. Diese Entscheidung ist eine direkte Reaktion auf die stark gesunkene Nachfrage nach Elektrofahrzeugen.
Die IG Metall hat die Beschäftigten aufgerufen, an der öffentlichen Verhandlung teilzunehmen und solidarischen Widerstand gegen die Schließungspläne zu signalisieren. Der Automobilzulieferer hat bereits früher Stellen in Herxheim und Landau abgebaut, was die Unsicherheit unter den Mitarbeitern verstärkt hat. Die Tatsache, dass die geplante Schließung für den Herbst 2025 vorgesehen ist, wirft zusätzliche Fragen auf.
Rechtsstreit um Kündigungen
Michael Steigelmann, Fachanwalt für Arbeitsrecht, hat die einstweilige Verfügung gegen die Kündigungen beantragt. Er weist darauf hin, dass ein gültiger Tarifvertrag existiert, der betriebsbedingte Kündigungen bis über den Schließungstermin hinaus ausschließt. Diese rechtliche Basis könnte entscheidend für den Ausgang des Verfahrens sein. Der Betriebsrat wurde laut Steigelmann nicht rechtzeitig über die Schließungspläne informiert und kritisiert Eberspächer, da dem Unternehmen konkrete Belege für die angebliche Unwirtschaftlichkeit des Standortes fehlen.
Eberspächer rechtfertigt seine Pläne mit einem anhaltenden Konjunkturrückgang sowie Problemen in der Auslastung des Werks. Die daraus resultierende Unsicherheit macht die Situation für die Mitarbeiter noch angespanter. Eine bevorstehende Betriebsversammlung, die am 9. Januar stattgefunden hat, hat zudem versucht, den# Beschäftigten Transparenz über die Entwicklungen zu bieten.
Weitere Herausforderungen in der Branche
Die Situation bei Eberspächer ist nicht isoliert. Ein weiterer Autozulieferer, Ronal, hat angekündigt, sein Werk in Landau im Jahr 2025 zu schließen, wo etwa 540 Mitarbeiter beschäftigt sind. Dieser Trend weist auf eine größere Herausforderung in der Automobilbranche hin, die in Zeiten rückläufiger Nachfrage nach Elektrofahrzeugen mit bemerkenswerten Veränderungen konfrontiert ist.
In Anbetracht all dieser Entwicklungen wird das Arbeitsgericht in Landau am 29. Januar über die mögliche Rechtmäßigkeit der Kündigungen von Eberspächer entscheiden. Die IG Metall hat klar gemacht, dass sie um die Arbeitsplätze in der Region kämpfen will, und der Ausgang dieser Verhandlung könnte wegweisend für die Zukunft der Beschäftigten in Herxheim sein.