DeutschlandDresden

Ursula Staudinger und die kritisierte Sprache an der TU Dresden

Die Rektorin der TU Dresden, Ursula Staudinger, wurde während des "E-Teaching-Day" für ihren Umgang mit Denglisch mit dem Negativpreis "Sprachpanscher des Jahres" ausgezeichnet, worüber der Verein Deutsche Sprache (VDS) am 19. Oktober 2023 kritisierte, dass akademische Sprache klar und verständlich bleiben sollte.

Die Diskussion um die Sprachkultur in Deutschland nimmt an Intensität zu, insbesondere im akademischen und literarischen Bereich. In diesem Kontext wurden die Technische Universität Dresden und die Leipziger Buchmesse aufgrund ihrer Sprache im öffentlichen Auftritt kritisiert. Der Negativpreis „Sprachpanscher des Jahres“ verdeutlicht, wie wichtig es ist, die deutsche Sprache in ihrer Reinheit zu bewahren.

Sprachliche Identität und ihre Herausforderungen

Sprache ist nicht nur ein Kommunikationsmittel, sondern auch ein identitätsstiftendes Element. Der Verein Deutsche Sprache (VDS) sieht mit dem diesjährigen Preisträger, Ursula Staudinger, Rektorin der TU Dresden, eine Gefahr für die Verständlichkeit des Deutschen an Universitäten. Statt einer klaren und präzisen Ausdrucksweise wird, laut VDS, oft auf „Denglish“, also eine Mischung aus Deutsch und Englisch, zurückgegriffen. Vor allem in akademischen Kreisen, wo Präzision von zentraler Bedeutung ist, wird eine solche Entwicklung als problematisch angesehen. Der VDS-Vorsitzende, Prof. Walter Krämer, betont deshalb: „Wer lehrt, darf sich nicht hinter vermeintlich angesagten Floskeln und Sprach-Mischmasch verstecken.“

Akademische Veranstaltungen und Kritik

Eine solche „Denglisch“-Verwendung wurde besonders während eines „E-Teaching-Day“ an der TU Dresden in Verbindung mit der sogenannten „Fuck-Up-Night“ thematisiert. Diese Veranstaltung widmet sich dem Teilen von Misserfolgen und lässt eine lockere, oft umgangssprachliche Kommunikation zu. Krämer hebt hervor, dass die Außendarstellung einer Institution wie der TU Dresden auch die Professionalität der Ansprache reflektieren sollte.

Buchmesse unter Beschuss

Die Leipziger Buchmesse landete auf dem zweiten Platz des „Sprachpanscher“-Awards, nachdem der „Denglisch-Virus“ auch sie erfasst hat. Der Sprachverein kritisierte das diesjährige Motto „Who’s still reading?“ als Anbiederung an einen Zeitgeist, der das Englische über andere Sprachen stellt. Diese Beobachtung könnte möglicherweise die Lesekultur und das Interesse an deutschsprachiger Literatur beeinflussen.

Sichtweisen auf die Sprachpflege

Der VDS wird jedoch nicht nur für seine Argumente, sondern auch für seine Haltung kritisiert. Er gilt als rückwärtsgewandt und konservativ. Viele Linguisten werfen ihm vor, einen missionarischen Kampf für eine vermeintliche Reinheit der deutschen Sprache zu führen und dadurch progressive Entwicklungen zu behindern. Vor dem Hintergrund solcher Kritik lässt sich der Preis für Staudinger nicht nur als Auszeichnung, sondern auch als ein Zeichen des Widerstands gegen großflächige Sprachmischungen interpretieren.

Historie des Preises

Der Preis „Sprachpanscher des Jahres“ existiert seit 1997 und zeichnet gravierende Fehler im Umgang mit der deutschen Sprache aus. Auch andere Institutionen, wie die Tagesschau und der Deutsche Fußballbund, wurden bereits ausgezeichnet. Die wiederkehrenden Nominierungen zeigen, dass die Reinheit der Sprache ein anhaltend relevantes Thema in der deutschen Gesellschaft ist.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die diesjährigen Preisträger den Finger auf die Wunde einer nachlassenden sprachlichen Klarheit legen. Die Diskussion um die richtige Verwendung der deutschen Sprache bleibt von zentraler Bedeutung für die kulturelle Identität und den Bildungseinrichtungen des Landes.

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"