Patienten mit Haut- und Geschlechtskrankheiten im Kreis Lindau müssen sich auf längere Wartezeiten einstellen. Hautarzt Hendrik Schuster warnt, dass er voraussichtlich ab Februar die Anzahl seiner Patiententermine reduzieren muss, wenn er keine geeignete Nachfolge für eine scheidende Assistenzärztin findet. Die einzige dermatologische Praxis im Kreis behandelt derzeit etwa 600 bis 800 Patienten weniger pro Quartal, was auf den Mangel an qualifiziertem Personal zurückzuführen ist.
Obwohl Bewerbungen von angehenden Dermatologen vorliegen, sieht sich Schuster gezwungen, diese abzulehnen. Grund dafür ist eine Regelung der bayerischen Landesärztekammer, die besagt, dass die Weiterbildungszeit für Assistenzärzte, die in Schuster’s Praxis arbeiten, von fünf auf bis zu sieben Jahre verlängert wird, wenn sie nicht vorher in einer Klinik waren. Dies führt zu einem Wettbewerbsnachteil für Schuster, da die angrenzende Landesärztekammer in Baden-Württemberg diese Vorschrift nicht anwendet und die dortigen Ausbildungsbedingungen attraktiver sind. Der Druck auf die Praxis wächst, und Schuster betont, dass nur mit qualifizierten Fachärzten die Versorgung der Patienten langfristig gesichert werden kann.