Die Vorfreude auf die besinnliche Weihnachtszeit wird in diesem Jahr von einer unerwarteten Nachricht überschattet: Die Preise für Weihnachtsbäume steigen! Die Trockenjahre 2017 und 2018 haben dazu geführt, dass es in den kommenden Jahren weniger Weihnachtsbäume geben wird. Dies ist nicht nur ein regionales Phänomen, sondern betrifft ganz Deutschland. Laut einem Bericht der Schwäbischen Zeitung haben einige große Händler ihre Plantagen verkleinert oder sogar ganz aufgegeben, was die Situation weiter verschärft.
Die steigenden Produktions- und Lohnkosten sowie die niedrigen Preise bei Discountern setzen den Weihnachtsbaumverkäufern zu. Dennoch gibt es Hoffnung: Der Bundesverband der Weihnachtsbaumerzeuger gibt Entwarnung und versichert, dass die Preise nur moderat steigen werden. Jeder, der einen Baum möchte, wird auch einen bekommen, so die Experten.
Die Herausforderungen der Baumzüchter
Manuel Lorinser, der Chef des Hof Lorinser Obstbau und Christbaumverkaufs in Ravensburg-Oberhofen, ist optimistisch. Auf seinen vier Hektar Anbaufläche kümmert er sich um bis zu 8000 Bäume und hat die Trockenjahre gut überstanden, da er zweimal im Jahr neue Bäume pflanzt. „Wir verlieren immer zwischen fünf und 30 Prozent der Bäume, aber wir pflanzen schnell nach“, erklärt Lorinser. Die Hauptverkaufszeit beginnt am zweiten Advent, und er bietet Bäume zwischen 10 und 80 Euro an.
Im Gegensatz dazu hat Philipp Bentele aus Berg, der auf 45 Hektar mehrere Zehntausend Bäume anbaut, die Auswirkungen der Trockenheit deutlich gespürt. Er berichtet, dass er etwa 30 Prozent seiner Bäume verloren hat. „Nächstes Jahr wird es noch knapper, aber danach sollten wir über den Berg sein“, sagt Bentele. Die Preise werden voraussichtlich um 2 bis 5 Euro steigen, da die Kosten für Energie und Personal ebenfalls zugenommen haben.
Preisanpassungen und Kundenreaktionen
Die Händler in der Region sind sich einig: Die Preise müssen angepasst werden. Laut einem Bericht von Osthessen News wird der Durchschnittspreis für einen Meter Nordmanntanne um einen Euro steigen. Viele Verkäufer geben die gestiegenen Preise an ihre Kunden weiter, während andere versuchen, die Preise stabil zu halten, um wettbewerbsfähig zu bleiben.
Einige Händler berichten von einer gewissen Panik unter den Verkäufern, die die Preise um 4 bis 5 Euro pro Meter erhöht haben. Mario Klüh vom Weihnachtsbaumverkauf Klüh in Fulda erklärt, dass sie den Verkauf beim REWE in Petersberg aufgeben mussten, weil die Preiserhöhungen nicht an die Kunden weitergegeben werden konnten. „Am Ende verdienen wir in diesem Jahr statt 7 Euro vielleicht nur 3 Euro am Baum“, so Klüh.
Die Situation ist angespannt, und die Kunden müssen sich auf kleinere Bäume einstellen, da die Preise steigen. „Früher waren die Bäume zimmerhoch, jetzt sind sie rund zwei Meter hoch“, erklärt Uwe Walter vom Weihnachtsbaumverkauf Goldbach. Die Kombination aus gestiegenen Preisen und der reduzierten Verfügbarkeit von Bäumen könnte die Weihnachtsbaumlandschaft in den kommenden Jahren erheblich verändern.
Bundesweit werden jährlich zwischen 23 und 25 Millionen Weihnachtsbäume verkauft, wobei etwa 19 Millionen aus Deutschland stammen. Die Herausforderungen, vor denen die Baumzüchter stehen, sind jedoch nicht zu unterschätzen. Die Pflege der Bäume erfordert viel Arbeit und Hingabe, und viele Plantagenbesitzer kämpfen darum, Nachfolger für ihre Betriebe zu finden.
Die Vorfreude auf Weihnachten bleibt, doch die steigenden Preise und die Unsicherheiten in der Baumproduktion werfen einen Schatten auf die festliche Stimmung. Es bleibt abzuwarten, wie sich der Markt entwickeln wird und ob die Kunden bereit sind, für ihren perfekten Weihnachtsbaum tiefer in die Tasche zu greifen.