Am 7. März 2025 fand der diesjährige Weltgebetstag unter dem Motto „wunderbar geschaffen“ statt, der den Frauen auf den Cookinseln gewidmet ist. Mit einer neunköpfigen Gruppe, angeführt von Cindy Zoth, begrüßte die Uengsteröder Weltgebetstags-Gruppe die über 100 anwesenden Frauen im Dorfgemeinschaftshaus in Uengsterode. Die Teilnehmerinnen, darunter auch Pfarrer Armin Scheerschmidt, erlebten eine Veranstaltung, die musikalische Elemente wie ein Lied mit deutscher Übersetzung und den Einsatz von Sea Drums umfasste, um eine tropische Atmosphäre zu schaffen.
Die Cookinseln, eine Inselgruppe im Südpazifik, liegen über 16.000 Kilometer entfernt und umfassen 15 Inseln mit einer Fläche von 236 Quadratkilometern und etwa 20.000 Einwohnern. Diese Region, die nach dem Entdecker James Cook benannt ist, leidet unter verschiedenen Bedrohungen, darunter Tiefseebergbau, der ansteigende Meeresspiegel, Überflutungen und Zyklone. Laut Berichten kämpft die Bevölkerung außerdem mit sozialen Problemen wie häuslicher und sexualisierter Gewalt, die als eines der drängendsten Probleme angesehen wird.
Herausforderungen der Cookinseln
Die Inseln werden von den Herausforderungen des Klimawandels stark betroffen, insbesondere die nördlichen Atolle, die in ihrer Existenz bedroht sind. Jan Pingel, Friedens- und Konfliktberater, blickte während der Veranstaltung auf die Lebensrealitäten der Frauen in dieser Region und die massiven Umweltauswirkungen hin, die ihre Arbeitsmöglichkeiten im Tourismus, der 70% der Wirtschaft ausmacht, beeinflussen.
Eine alarmierende Statistik zeigt, dass mehr als 25% der Frauen zwischen 15 und 64 Jahren körperliche Gewalt erfahren haben, und ein Drittel von ihnen haben Gewalt durch einen Intimpartner erlebt. Trotz dieser erschreckenden Zahlen suchen zwei Drittel der betroffenen Frauen nie Hilfe bei den zuständigen Behörden.
Kulturelle Aspekte des Ereignisses
Die Liturgie des Weltgebetstags umfasste kulturelle Elemente der Maori-Community, die eng mit den spirituellen und sozialen Aspekten des Lebens der Frauen auf den Cookinseln verwoben sind. Die Frauen begrüßen sich mit „Kia orana“, einem Ausdruck, der ein gutes und erfülltes Leben wünscht. In ihren Gebeten und Liedern wurden jedoch auch die dunklen Seiten des Lebens, einschließlich Gewalt gegen Frauen und Mädchen, angesprochen, wenn auch nur anklagend und wenigen.
Der Abend bot ein umfangreiches kulinarisches Angebot, einschließlich traditioneller Speisen wie Sapa Sui und einem Kokos-Pudding, die nach Rezepten von Frauen aus den Nachbardörfern zubereitet wurden. Dies unterstrich die kulturelle Verbundenheit und die Rolle der Frauen in der Gastronomie und Gemeinschaft.
Die Cookinseln sind seit 1965 ein selbstverwalteter Inselstaat in freier Assoziierung mit Neuseeland, wobei britischer König Charles III. als Staatsoberhaupt auftritt. Mit einer Bevölkerung, die in den letzten Jahren um 3,5% pro Jahr schrumpft, und einer sich verändernden demografischen Landschaft, in der viele junge Menschen auf der Suche nach besseren Lebensbedingungen ins Ausland migrieren, stehen die Frauen der Cookinseln vor ernsten Herausforderungen in ihrem Alltag und ihrer Zukunft.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Weltgebetstag 2025 sowohl ein Zeichen der Solidarität als auch eine lebendige Erinnerung an die Probleme war, mit denen die Frauen der Cookinseln heute zu kämpfen haben. Präsente Themen wie Klimawandel und Gewalt gegen Frauen blieben im Fokus, während die Veranstaltung gleichzeitig Raum für Hoffnung und kulturelle Verbundenheit schuf.