Der Neustadter Weltladen feiert 2023 ein bemerkenswertes Jubiläum: 35 Jahre Einsatz für den fairen Handel. In der Stangenbrunnengasse hat sich der Weltladen zu einem zentralen Anlaufpunkt für Verbraucher entwickelt, die Wert auf ethisch produzierte Waren legen. Der Trägerverein des Ladens zählt rund 60 Mitglieder, darunter 20 aktive Ehrenamtliche, die sich mit großem Engagement für die Belange des fairen Handels einsetzen und eine stabile Kundenbasis aufbauen konnten. Die Einnahmen des Weltladens fließen nicht nur in die Deckung der Geschäftskosten, sondern auch in Spenden an soziale Organisationen, die in der Region und weltweit tätig sind.
Das Engagement für faire Handelspraktiken steht im Fokus der Aktivitäten des Weltladens. Besonders spannend wird es am 30. April 2023, wenn die Veranstaltung „Wein trifft Schokolade“ im Gimmeldinger Pfarrheim stattfinden wird. Unter der Moderation von Kultur- und Weinbotschafter Martina Schnitzer-Stumpf und Andreas Stumpf präsentieren die Steigelmanns erlesene Weine, die harmonisch zu verschiedenen Schokoladensorten aus dem Weltladen kombiniert werden. Der Eintrittspreis liegt bei 30 Euro und die Karten sind im Weltladen erhältlich.
Wichtige Events
Ein weiteres Highlight im Veranstaltungskalender ist der „Plätzelfescht“ am 5. Juli 2023 in der Stangenbrunnengasse. Diese Feier soll das 30-jährige Bestehen des Weltladens nachholen, das aufgrund der Corona-Pandemie nicht stattfinden konnte. Geplant sind Probierstände mit Kaffee und Kuchen sowie musikalische Untermalung durch Ede Eber-Huber, was die Vorfreude auf ein fröhliches Miteinander erhöht.
Für die Zukunft hat der Weltladen bereits eine Feier zum 40-jährigen Bestehen im Jahr 2025 in Aussicht gestellt. Darüber hinaus werden regelmäßig Monatsaktionen organisiert, um das Interesse an fair gehandelten Produkten zu fördern. Die Preise für Schokolade haben sich in letzter Zeit aufgrund steigender Kakao-Weltmarktpreise an die Preise anderer Läden angepasst, ohne dabei an der Garantie zu rütteln, dass Produzenten fair bezahlt werden und ihre Kinder zur Schule gehen können.
Die Philosophie des fairen Handels
Die Grundsätze des fairen Handels sind im Einklang mit der Konvention der Weltläden, die erstmals 1997 beschlossen wurde. Diese hat das Ziel, eine gleichberechtigte Partnerschaft zwischen dem globalen Norden und Süden zu etablieren. Wie weltlaeden.de erläutert, wenden die Kriterien der Konvention sich an alle wichtigen Akteure im fairen Handel, darunter Produzenten, Importeure und Weltläden.
Die Entwicklung der Weltläden seit den 1970er Jahren zeigt, wie der Bedarf nach mehr Gerechtigkeit im Welthandel gewachsen ist, wie weltladen.de dokumentiert. Die Bewegung begann als Protest gegen Ungerechtigkeiten im Welthandel und ging einher mit einer breiten gesellschaftlichen Mobilisierung. So nahmen in Deutschland über 30.000 Menschen an Hungermärschen teil und unterstützten die Gründung von Organisationen wie der „Aktion Dritte Welt Handel“.
Heute engagieren sich etwa 100.000 Menschen in über 900 Weltläden und mehreren tausend Fair-Handels-Gruppen. Dieser Erfolg ist auch auf die Gründung von Importorganisationen in den 1970er Jahren, wie GEPA und El Puente, zurückzuführen. Trotz zahlreicher Fortschritte bleibt das Ziel, gerechtere Handelsbedingungen und soziale Nachhaltigkeit zu erreichen, weiterhin relevant. Ein Beispiel hierfür ist das Engagement der Bundesregierung, an einem Gesetz zur menschenrechtlichen Sorgfaltspflicht zu arbeiten.