In Wittmoldt, einer kleinen Gemeinde im Kreis Plön, nimmt ein beeindruckendes Projekt Gestalt an: Auf einem 40 Hektar großen Acker entsteht eine riesige Photovoltaik-Freiflächenanlage, die nicht nur die Energiewende vorantreibt, sondern auch der Region neue Perspektiven bietet. Seit dem 19. September sind die Bauarbeiten in vollem Gange, und die Pendler auf der Bundesstraße 76 können täglich die Fortschritte beobachten. Laut Der Reporter wird die Fertigstellung bis Ende des Jahres angestrebt. Philipp Sartory, der Eigentümer des Gutes Wittmoldt, hat das Projekt zusammen mit Gleichgesinnten ins Leben gerufen und die Dorfgemeinschaft frühzeitig informiert.
Die Idee, die Wertschöpfungskette in der Gemeinde zu halten, war entscheidend. Sartory und sein Team haben die Bürger über die Vorteile des Projekts aufgeklärt, was zu einer einstimmigen Genehmigung im Gemeinderat führte. Die Planung vor Ort hat sich als Vorteil erwiesen, da der Kontakt zu den Behörden erleichtert wird und die Interessen der Gemeinde direkt in das Projekt einfließen können. Ein Beispiel dafür ist die Lösung des Brandschutzproblems in der Wittmoldt-Siedlung durch die Installation mehrerer Brunnen, die der Feuerwehr zugänglich gemacht werden.
Ein Gewinn für die Umwelt und die Gemeinde
Die Umnutzung landwirtschaftlicher Flächen ist ein umstrittenes Thema, doch Sartory sieht dies als notwendig an, um die Klimaziele zu erreichen. „Wenn dafür bundesweit zwei Prozent der Ackerwirtschaft rausgenommen werden sollen, ist das vertretbar“, erklärt er. Die Freiflächenanlage wird nicht nur Strom produzieren, sondern auch zur Biodiversität beitragen. Die Solarmodule werden in einem Abstand von 3,50 Metern aufgestellt, was Platz für verschiedene Pflanzen und Tiere schafft. Schafe werden die Fläche beweiden, und eine Wildschneise für Hochwild ist ebenfalls geplant.
Ein weiterer Vorteil des Projekts ist die Schaffung eines neuen Energiestandorts in Wittmoldt. Die Enerparc AG aus Hamburg, ein bedeutender Akteur im Bereich der Freiflächen-Photovoltaik, hat die notwendigen Investitionen übernommen und wird die Anlage über 30 Jahre pachten. Mit einer jährlichen Stromproduktion von 49 Megawattstunden wird die Anlage genug Energie für etwa 15.000 Haushalte liefern. Die Anbindung an ein neues Umspannwerk in Wielen ist ebenfalls in Planung.
Finanzielle Chancen für die Bürger
Die Gemeinde profitiert nicht nur von der Gewerbesteuer und Konzessionszahlungen, sondern bietet den Bürgern auch die Möglichkeit, in das Projekt zu investieren. Laut KN Online haben bereits mehrere Gemeinden im Kreis Plön Solarparks geplant, was den Kreis zu einem bedeutenden Stromproduzenten macht. Die Wittmoldter Bürger können zwischen 500 und 25.000 Euro anlegen und eine Rendite von drei Prozent über dem Basiszins erwarten. Eine Informationsveranstaltung dazu findet am 3. Dezember im Dörps- und Sprüttenhuus statt.
Insgesamt zeigt das Projekt in Wittmoldt, wie durch innovative Ansätze und gemeinschaftliches Engagement nicht nur die Energiewende vorangetrieben, sondern auch die lokale Wirtschaft gestärkt werden kann. Die Kombination aus Umweltbewusstsein und finanziellen Chancen könnte als Vorbild für andere Gemeinden im Kreis Plön dienen.