Die „Stunde der Wintervögel“ ist eine von Naturschutzbund (NABU) initiierte Mitmachaktion, die in diesem Jahr vom 10. bis 12. Januar 2025 stattfindet. Seit 15 Jahren können Vogelbeobachter in ganz Deutschland teilnehmen und eine Stunde lang die Vogelarten in ihren Gärten oder auf ihren Balkonen zählen. Wolfram Husemann, der Vorsitzende des NABU in Neustadt, ruft alle Neustadter Bürger dazu auf, sich zu beteiligen. Ein Ziel sind 100 Teilnehmer, die ihre Beobachtungen erfassen.
Im vergangenen Jahr zählten die Neustadter bereits 49 Gärten, während im Rekordjahr 2021 sogar 105 Gärten erfasst wurden. In ganz Deutschland nahmen bei der letzten Aktion etwa 90.000 Personen teil, während 2021 sogar 164.000 Teilnehmer über 1,2 Millionen Vögel meldeten, wie Rheinpfalz berichtet.
Fokus auf Artenvielfalt
Gegenstand der Zählung sind vor allem weit verbreitete Vogelarten wie Haussperlinge, Kohl- und Blaumeisen. Wichtig ist die Regel, dass nur die höchste Anzahl einer Vogelart, die gleichzeitig zu sehen ist, gezählt werden soll. Die Beobachtungen können nur in den eigenen Gärten oder auf Balkonen erfolgen. Husemann erinnert daran, dass Zählungen im Wald oder bei Spaziergängen nicht berücksichtigt werden.
Die Ergebnisse der Zählungen liefern wertvolle Informationen über die Bestände von häufigen Arten. Prognosen deuten darauf hin, dass beispielsweise der Feldsperling auf einer Vorwarnliste steht, da sein Bestand rückläufig ist. Daten aus der Aktion können außerdem Hinweise auf die Wetterlage und Lebensbedingungen in privaten Gärten geben, was die Bedeutung der Futterquellen für die Vogelarten in der Umgebung verdeutlicht. Husemann hat beobachtet, dass sich die Vogelarten je nach Umgebung und Nistmöglichkeiten, wie derzeit am Kirchturm in Mußbach und am Hornbachturm in Neustadt, unterschiedlich zeigen.
Beteiligung und digitale Meldemöglichkeiten
Die Teilnahme ist unkompliziert. Die Beobachtungen können online, über die App „Vogelwelt“ oder per Post gemeldet werden. Eine telefonische Hotline für Meldungen wird ab diesem Jahr nicht mehr zur Verfügung stehen, wie NABU feststellt. Die Einsendungen müssen bis zum 20. Januar 2025 erfolgen.
Im Rahmen der „Stunde der Wintervögel“ wird auch auf die Bedeutung von heimischen Gehölzen und Stauden für die Vogelpopulation hingewiesen. Künstliche Nisthilfen sind eine sinnvolle Ergänzung, besonders wenn die natürlichen Nistmöglichkeiten fehlen. Darüber hinaus gibt es Empfehlungen zur Schaffung von Wasserstellen für Vögel im Sommer zur Förderung der Artenvielfalt in den Gärten.
Nächste Zählaktionen | Termine |
Stunde der Wintervögel | 10. bis 12. Januar 2025 |
Stunde der Gartenvögel | 9. bis 11. Mai 2025 |
Die Zählungen sind nicht nur ein wichtiger Beitrag zum Naturschutz, sondern stellen auch eine Möglichkeit dar, dass Naturliebhaber aktiv zur Überwachung und zum Schutz von Vogelpopulationen beitragen. Auch die nächste „Stunde der Gartenvögel“ ist bereits terminiert und findet vom 9. bis 11. Mai 2025 statt, wie NABU informiert.