In der Pfalz kämpft eine 65-Jährige mit den Herausforderungen der Altersarmut. Ihr Lebensweg war ursprünglich durch die typischen Etappen Ausbildung, Arbeit, Heirat und das Aufziehen von Kindern geprägt. Doch nach zehn Jahren wurde sie krank, entwickelte eine Depression und musste schließlich die Scheidung von ihrem Ehemann durchleben. Ihre Kinder wuchsen beim Vater auf, während sie nur ein Umgangsrecht hatte. Nach mehreren Jahren im Betreuten Wohnen zog sie 1995 in eine eigene Wohnung in Annweiler.
Mit einer Rente von 907 Euro und 206 Euro Wohngeld hat die Frau nur ein sehr begrenztes Budget. Nach Abzug ihrer laufenden Kosten, die 460 Euro für die Miete, 46 Euro für Strom und 85 Euro für Gas betragen, bleiben ihr rund 200 Euro für Lebensmittel. Um über die Runden zu kommen, geht sie zur Annweilerer Tafel und nutzt die Angebote des Vereins Silberstreif gegen Altersarmut, der ihr in finanziellen Engpässen hilft.
Unterstützung gegen Altersarmut
Obwohl sie stets im ersten Arbeitsmarkt tätig sein wollte, war es für sie aufgrund ihrer Belastbarkeit nur möglich, in einer Behindertenwerkstatt zu arbeiten. Dort war sie 17 Jahre lang in den Wichern-Werkstätten Landau beschäftigt, wo sie kreative Produkte herstellte. Trotzdem reicht ihre Rente nicht aus, um ein würdiges Leben zu führen. Sie zeigt jedoch eine positive Einstellung und versucht, mit ihrem knappen Budget auszukommen, wobei ihr Freude selbst an kleinen Dingen wie einem Päckchen Kaffee von der Tafel bereitet.
Der Verein Silberstreif, der in Annweiler etwa 30 Kunden hat, bietet nicht nur Lebensmittelhilfe, sondern auch Unterstützung in Form von finanzieller Hilfe und sozialen Aktivitäten. Die 65-Jährige würde gerne an Vereinsreisen teilhaben, kann sich dies jedoch finanziell nicht leisten. Der Verein sucht derzeit nach weiteren ehrenamtlichen Helfern, um die Unterstützung aufrechtzuerhalten.
Im größeren Kontext thematisiert der Verein Silberstreif, der 2015 gegründet wurde, ein wachsendes Problem der Altersarmut in Landau. Die Zahl der bedürftigen älteren Menschen steigt, und viele leben einsam und zurückgezogen. Das Motto des Vereins besagt, dass Altersarmut nicht verhindert, aber gelindert werden kann. Zu den Angeboten zählen die Bereitstellung notwendiger Güter, die Ermöglichung der Teilhabe am gesellschaftlichen Leben sowie die Bekämpfung von Einsamkeit.
Träger des Vereins sind mehrere katholische und protestantische Kirchengemeinden sowie das Seniorenbüro-Ehrenamtsbörse Landau e.V. Die Zielgruppe des Vereins umfasst Menschen über 60 Jahre, die mit kleiner Rente oder Grundsicherung auskommen müssen. Ehrenamtliche Unterstützung wird dringend benötigt, um den bedürftigen Senioren finanzielle Hilfe bei notwendigen Anschaffungen sowie soziale Interaktionen anzubieten.