DiepholzGesundheit

Modellprojekt Statamed : Innovative Patientenversorgung in Sulingen

Das Krankenhaus Sulingen beteiligt sich seit Mitte April 2024 am Modellversuch „Statamed“, der vor allem älteren und chronisch kranken Patienten eine umfassende Nachbetreuung durch „Flying Nurses“ und Patientenlotsen bietet, um die medizinische Versorgung über die Klinikzeit hinaus zu verbessern und zukünftig wertvolle Erkenntnisse für die Gesundheitsversorgung zu gewinnen.

Innovativer Ansatz in der Patientenversorgung

Im Landkreis Diepholz hat sich das Krankenhaus Sulingen an einem neuartigen Modellversuch beteiligt, der den Fokus auf die Optimierung der medizinischen Betreuung für ältere Menschen und chronisch Kranke legt. Das Projekt namens „Statamed“ zielt darauf ab, die Patientenerfahrung zu verbessern und die Nachsorge nach einem Klinikaufenthalt zu stärken.

Ein ganzheitlicher Ansatz

Der Ansatz von „Statamed“ stellt die Bedürfnisse der Patienten in den Vordergrund. Dies geschieht durch ein sorgfältig ausgearbeitetes System, das die Einweisung in die Klinik ausschließlich über Hausärzte, Pflegeeinrichtungen oder Rettungsdienste ermöglicht. Ein detailliertes Einweisungsgespräch berührt nicht nur akute Beschwerden, sondern auch bestehende Vorerkrankungen, um eine umfassende Betreuung sicherzustellen. Thomas Luley, der ärztliche Leiter, erklärt: „Uns ist es wichtig, dass die Patienten schnell wieder in ihre gewohnte Umgebung zurückkehren. Wir vermeiden unnötige Belastungen.“

Ein unterstützendes Team

Besonders hervorzuheben ist das multidisziplinäre Team, das beim Modellversuch mitwirkt. Neben Ärzten und Pflegekräften beinhalten die Teams auch „Flying Nurses“ sowie Patientenlotsen, die für die Nachsorge verantwortlich sind. Marietta Heise-Linne, eine der „Flying Nurses“, beschreibt ihre Rolle: „Wir übernehmen die Nachbetreuung, die sich über bis zu vier Wochen erstrecken kann. Das ist keine Konkurrenz zu anderen Pflegekräften, sondern stellt eine Zusatzbetreuung dar.“ Diese enge Nachbetreuung wird von vielen Patienten geschätzt und bietet eine wertvolle Unterstützung während der Genesungsphase.

Kollaboration und Unterstützung

Ein weiterer wichtiger Aspekt des Projekts ist das Entlassmanagement, das von den Patientenlotsen geregelt wird. Martina Kuhn, eine der Patientenlotsen, hebt hervor, wie wichtig die Kommunikation mit den Angehörigen ist: „Wir sind jederzeit erreichbar und beantworten gerne Fragen, was von den Familien sehr gut angenommen wird.“ Durch diese offene Kommunikation wird ein sichereres Gefühl bei den Patienten und deren Angehörigen geschaffen.

Zukunftsperspektiven im Gesundheitswesen

Das Modellprojekt, das zunächst bis zum 31. März 2026 befristet ist, könnte wegweisende Erkenntnisse für die zukünftige Gesundheitsversorgung im Landkreis Diepholz liefern. Uwe Lorenz, Geschäftsführer der Kliniken, sieht in der Teilnahme an „Statamed“ eine Möglichkeit, den sogenannten Graubereich zwischen ambulanter und stationärer Versorgung besser abzudecken. „Die Krankenhauslandschaft in Niedersachsen wird sich bis 2030 stark verändern“, betont Lorenz. „Wir bereiten uns heute darauf vor, um den zukünftigen Bedarf der Bevölkerung optimal zu bedienen.“

Ein Blick in die Zukunft

Die ersten Ergebnisse dieses Modells sind vielversprechend. Bislang wurden 37 Patienten behandelt, die im Durchschnitt drei bis vier Tage im Krankenhaus verbrachten. Die Zufriedenheit der Patienten steht im Mittelpunkt der Evaluierung, die 2026 stattfinden soll. Sollte sich das Projekt bewähren, könnte eine Fortführung unter anderem Namen, möglicherweise im Kontext der neuen Zentralklinik in Borwede im Jahr 2028, in Betracht gezogen werden. Das Engagement des Krankenhauses zeigt ein starkes Bemühen, die Gesundheitsversorgung in der Region nachhaltig zu verbessern und den Patienten ein umfassendes Betreuungserlebnis zu bieten.

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