In Wagenfeld wird ein ehrgeiziges Projekt zur Windenergie verwirklicht, das die Region nachhaltig verändern könnte. Bei einer kürzlich durchgeführten Baustellenführung gab die Windpark Wagenfeld-Süd Entwicklungsgesellschaft (WWSE) spannende Einblicke in den Bau von sieben modernen Windenergieanlagen. Diese Anlagen des Typs Enercon E-160 EP5 E3 sollen nicht nur umweltfreundlichen Strom erzeugen, sondern auch die Bürger vor Ort aktiv einbeziehen, wie die Kreiszeitung berichtete.
Die Führung fand am Flöthweg statt und zog rund 60 Interessierte an, die sich über die technischen Details und den Bauablauf informieren wollten. WWSE-Geschäftsführer Christian Oberbeck erläuterte, dass die Pläne für den Windpark bereits vor zehn Jahren entstanden, jedoch erst durch die jüngste Änderung des Flächennutzungsplans der Gemeinde Wagenfeld realisiert werden konnten. Diese Änderung trat Anfang des Jahres in Kraft und ermöglicht die Errichtung der Windkraftanlagen im südlichen Gemeindegebiet.
Technische Details und Baufortschritt
Die Genehmigung für die Bauanträge wurde innerhalb von nur neun Monaten erteilt, was Oberbeck als großen Erfolg wertete. Die Vorbereitungen für den Bau haben bereits begonnen, und im Januar sollen die ersten 54 Stahlbetonpfähle in den Boden gerammt werden. Diese Pfähle sind entscheidend für die Standfestigkeit der Anlagen, die insgesamt rund 3500 Tonnen wiegen werden. Die Fundamente, die ein Gewicht von 2000 Tonnen haben, werden bis zu 28 Meter tief in den Boden getrieben, um sicherzustellen, dass sie auch extremen Wetterbedingungen standhalten können.
Die Einzelteile der Windkraftanlagen werden per Schwerlasttransport angeliefert, wobei einige Teile bis zu 80 Meter lang sind. Oberbeck betonte die Wichtigkeit regelmäßiger Qualitätskontrollen, um sicherzustellen, dass alle Materialien den erforderlichen Standards entsprechen. Dies ist besonders wichtig, da es in der Vergangenheit zu einem Vorfall kam, bei dem ein Windrad aufgrund mangelhaften Betons einstürzte, was zu erheblichen wirtschaftlichen Schäden führte.
Nachhaltige Energie für die Region
Die neuen Windkraftanlagen werden eine Nennleistung von 5,5 Megawatt haben und sollen jährlich etwa 105 Millionen kWh Strom erzeugen. Dies reicht aus, um rund 28.000 Drei-Personen-Haushalte mit Energie zu versorgen. Die WWSE plant, die Anlagen über viele Jahre hinweg zu betreiben, wobei die beweglichen Teile nach etwa 20 Jahren ausgetauscht werden müssen, während die nicht beweglichen Teile bis zu 50 Jahre halten können.
Das Umspannwerk für den Bürgerwindpark wird in der Nähe des Schusterkrugs errichtet, und die notwendigen Leitungen werden größtenteils unter den Äckern verlegt. Um die Anwohner regelmäßig über den Fortschritt des Projekts zu informieren, werden alle vier bis sechs Wochen Baustellenführungen angeboten. Der nächste Termin ist bereits für den 7. Dezember angesetzt, und das WWSE-Team steht jederzeit für Fragen zur Verfügung, wie auch die Kreiszeitung berichtete.
Insgesamt zeigt das Projekt in Wagenfeld, wie Bürgerbeteiligung und moderne Technik Hand in Hand gehen können, um eine nachhaltige Energiezukunft zu gestalten. Die Windkraftanlagen sind nicht nur ein Schritt in Richtung umweltfreundlicher Energieerzeugung, sondern auch ein Beispiel dafür, wie lokale Gemeinschaften aktiv in die Energiewende eingebunden werden können.