Wissenschaftler aus Chemie, Physik und Biochemie haben ein bahnbrechendes Projekt ins Leben gerufen, das die Entstehung des Lebens auf der Erde entschlüsseln könnte. Unter dem Titel „BubbleLife“ erforscht ein interdisziplinäres Team die Schlüsselrolle von einseitig erwärmten Gasbläschen, die in porösem Vulkangestein vorkommen. Diese Bläschen, an deren Oberflächen Wasser verdunstet und Moleküle angezogen werden, könnten entscheidend für die Entwicklung zellähnlicher Strukturen gewesen sein. Forscher hoffen, durch Experimente die Entstehung von RNA-Replikatoren und Peptiden zu simulieren, die zu den ersten „Protozellen“ führten.
Das Projekt wird durch den ERC Synergy Grant unterstützt, der Spitzenforscher dazu ermutigt, ihre Ressourcen zu bündeln und gemeinsam an komplexen Forschungsfragen zu arbeiten. Insgesamt stehen 571 Millionen Euro für die aktuelle Ausschreibungsrunde zur Verfügung, aus der zehn Prozent der 550 eingereichten Anträge ausgewählt wurden. Der Professor Hannes Mutschler von der TU Dortmund erklärt, dass „BubbleLife“ erstmals die Co-Evolution von Lebensmolekülen in einer plausiblen präbiotischen Umgebung untersucht. Ziel ist es, experimentell erzeugte Gasbläschen zu nutzen, um primitive Lebensformen zu kreieren und ihre Entwicklung zu verstehen.