Düsseldorf

Unbemerkt nach Hause: So viel Sand nehmen Mallorca-Touristen mit

Düsseldorfer Auswanderer Götz Middeldorf beschreibt, wie Mallorca-Touristen unbewusst täglich große Mengen Sand – bis zu 30 Gramm pro Besucher – von den Stränden mit nach Hause nehmen, was zu erheblichen Schäden an der schönen Küstenlandschaft führt.

Düsseldorf. Immer mehr Sand verschwindet von den Stränden Mallorcas, ein Phänomen, das nicht nur Umweltschützer besorgt, sondern auch die lokale Bevölkerung. Ein Auswanderer aus Düsseldorf berichtet von den Hintergründen des Problems und den möglichen Konsequenzen für die Urlaubsinsel.

Das unwissentliche Sandproblem

Mallorcas Strände, bekannt für ihren feinen, weißen Sand, erfreuen sich in der Hochsaison großer Beliebtheit. Bei Temperaturen von bis zu 30 Grad Celsius und strahlendem Sonnenwetter verbringen täglich Tausende Urlauber ihre Zeit am Strand. Doch ein unerfreuliches Phänomen tritt auf: Der Sand wird unbewusst von den Besuchern mit nach Hause genommen.

Eine Alarmierende Erhebung

Götz Middeldorf, ein ehemaliger Redakteur der NRZ, der seit August 2022 in Pollença lebt, hat sich intensiv mit diesem Thema auseinandergesetzt. Sein Freund Jürgen Mayer, Moderator bei Inselradio Mallorca, hat umfangreiche Recherchen für sein Buch „Mallorca für die Hosentasche“ durchgeführt. Dabei stellte sich heraus, dass der beliebte Strand „Es Trenc“ im Südosten der Insel täglich rund 210 Kilogramm Sand verliert – allein durch die unbewusste Mitnahme der Strandbesucher. Hochgerechnet für die gesamte Saison wären das etwa 19 Tonnen!

Die Dimension des Problems

Die Auswertung der Balearen-Universität in Palma zeigt die Dramatik: An der Playa de Palma, einem weiteren Hotspot für Touristen, wird von Juni bis August bei täglich ungefähr 30.000 Besuchern ein Verlust von 82 Tonnen Sand verzeichnet. Der Geograph, der diese Studie durchführte, wog die Sandmenge, die jeder Besucher unbewusst mit sich nimmt – beachtliche 30 Gramm pro Strandbesuch.

Kulturelle Auswirkungen und Lösungen

Obwohl es in Ländern wie Sardinien gesetze gibt, die das Mitnehmen von Sand regeln und hohe Strafen für das „Sandstehlen“ vorsehen, steht Mallorca noch am Anfang solcher Maßnahmen. Bisher gibt es keine konkreten Verbote, sondern lediglich das Bewusstsein, dass der Sandverlust langfristige Auswirkungen auf die Schönheit und Ökologie der Strände haben könnte.

Um die Situation zu verbessern, appelliert Middeldorf an die Strandbesucher, nach dem Sonnenbaden darauf zu achten, keine Sandkörner mit nach Hause zu nehmen. Ein verbessertes Bewusstsein könnte helfen, die wertvollen Ressourcen der Insel zu schützen. „Ich reibe mich jetzt noch heftiger ab, bevor ich den Strand verlasse“, verrät er, um selbst seinen Teil zum Sandschutz beizutragen.

Fazit

Der immerwährende Sandverlust der Mallorcas Strände ist ein wichtiges Thema, das nicht nur Urlauber betrifft, sondern auch langfristig die Bewohner und die Umwelt der Insel beeinflussen könnte. Das Geld, das die Region durch den Tourismus einnimmt, könnte durch den Verlust dieser natürlichen Ressourcen in Gefahr geraten. Im Sinne des Naturschutzes ist es entscheidend, dass sowohl Einheimische als auch Besucher Verantwortung übernehmen, um die Schönheit dieser traumhaften Destination für die kommenden Generationen zu bewahren. Hasta pronto…

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NAG

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