Die Landesvorsitzenden von Bündnis 90/Die Grünen, Alexandra Pichl und Hanna Große Holtrup, haben überraschend angekündigt, ihre Ämter im Frühjahr 2025 niederzulegen. Dieser Schritt folgt auf die enttäuschenden Ergebnisse der Landtagswahl am 22. September, bei der die Partei mit nur 4,1 Prozent der Zweitstimmen den Wiedereinzug in den Potsdamer Landtag verfehlte. Zum ersten Mal seit 15 Jahren hat die Umweltpartei somit keinen Sitz im Landesparlament – ein herber Rückschlag für die Grünen.
Pichl erklärte, dass die Aufarbeitung der Wahlniederlage und eine strategische Neuausrichtung bereits begonnen haben. Regionalkonferenzen sind geplant, und ein Parteitag wird am 30. November in Cottbus stattfinden. Die Grünen kämpfen jedoch mit einer schwachen Präsenz im Land, mit nur 58 Mandaten in Kreistagen und Stadtverordnetenversammlungen. Besonders in ländlichen Regionen ist die Partei kaum vertreten. Um die Strukturen zu erhalten, setzen die Grünen auf die Unterstützung ihrer Bundestagsabgeordneten. Doch die Stimmung innerhalb der Partei ist gedämpft; ein weiteres Desaster bei der kommenden Bundestagswahl könnte den Verlust des zweiten Brandenburger Mandats bedeuten. Wer die Partei künftig führen wird, bleibt unklar, aber die amtierenden Vorsitzenden planen bereits neue Wege: Pichl kandidiert als Bürgermeisterin und Große Holtrup startet bald ihr Rechtsreferendariat.