Im Landkreis Erding wird es im Jahr 2025 für Restauratoren alles andere als rosig. Die Zahl der Anträge für Fördermittel zur Sanierung von Denkmälern ist auf einem historischen Tiefpunkt. Laut einem Bericht der Süddeutschen Zeitung wurden für das kommende Haushaltsjahr so wenige Anträge eingereicht wie schon lange nicht mehr. Der Landkreis hat zwar 100.000 Euro für die Denkmalpflege eingeplant, doch nur ein Bruchteil davon wird tatsächlich abgerufen.
Die finanzielle Unterstützung für die Antragsteller ist zwar vorhanden, aber nicht üppig: Lediglich vier Prozent der zuwendungsfähigen Kosten werden gefördert. In diesem Jahr wurden lediglich 22.388 Euro für vier verschiedene Maßnahmen beantragt. Dazu gehören 1.225 Euro für statische Untersuchungen am Bergfried des Schlosses Burgrain, 16.360 Euro für die Turmsanierung der Wallfahrtskirche Maria Thalheim, 4.099 Euro für die Restaurierung der Altarausstattung und der Kanzel in der Kirche Sankt Georg in Oberdorfen sowie 702 Euro für die Restaurierung der Brückenfigur „Nepomuk“ an der Isenbrücke in Dorfen.
Wenig Interesse an Denkmalpflege
Die geringe Anzahl an Anträgen wirft Fragen auf. Warum zeigen so wenige Eigentümer von denkmalgeschützten Objekten Interesse an der Förderung? Die Antwort könnte in der Komplexität der Antragsverfahren und den damit verbundenen Auflagen liegen. Viele potenzielle Antragsteller scheuen den bürokratischen Aufwand und die Unsicherheit, ob ihre Projekte tatsächlich gefördert werden. Die Förderung ist zwar ein Anreiz, doch die Hürden scheinen für viele zu hoch.
Die Verantwortlichen im Landkreis sind besorgt über diese Entwicklung. Die Denkmäler sind nicht nur kulturelles Erbe, sondern auch ein wichtiger Teil der Identität der Region. Ein Rückgang der Restaurierungsanträge könnte langfristig dazu führen, dass wertvolle historische Gebäude verfallen und letztlich verloren gehen. Die Sorge um den Erhalt dieser Bauwerke ist groß, und es bleibt zu hoffen, dass in Zukunft mehr Eigentümer die Möglichkeit der Förderung in Anspruch nehmen.
Die Bedeutung der Denkmalpflege
Die Denkmalpflege spielt eine entscheidende Rolle für die Bewahrung der Geschichte und Kultur einer Region. Sie sorgt dafür, dass historische Gebäude nicht nur erhalten, sondern auch für zukünftige Generationen zugänglich gemacht werden. Die Förderung von Restaurierungsprojekten ist daher von großer Bedeutung, um die kulturelle Identität zu bewahren und den Wert der Denkmäler zu steigern. Die Süddeutsche Zeitung hebt hervor, dass die derzeitige Situation alarmierend ist und ein Umdenken erforderlich ist, um die wertvollen historischen Stätten im Landkreis Erding zu retten.
Die Herausforderung liegt nicht nur in der finanziellen Unterstützung, sondern auch in der Sensibilisierung der Eigentümer für die Bedeutung ihrer Denkmäler. Es ist an der Zeit, die Menschen zu motivieren, sich aktiv an der Erhaltung ihres kulturellen Erbes zu beteiligen. Nur so kann sichergestellt werden, dass die Denkmäler auch in Zukunft ein Teil der Landschaft bleiben und die Geschichten, die sie erzählen, nicht in Vergessenheit geraten.