Flensburg

Rückgang bei Neuzulassungen: Elektroautos verlieren massiv an Boden

Im Juli 2024 verzeichnete das Kraftfahrt-Bundesamt einen dramatischen Rückgang von 36,8 % bei den Neuzulassungen von batterieelektrisch betriebenen Pkw in Deutschland, während die Situation bei Privatkunden als besonders schlecht eingeschätzt wird, was alarmierende Auswirkungen auf die E-Mobilität hat.

Die aktuelle Situation auf dem deutschen Automobilmarkt zeigt deutliche Trends, die sowohl für Verbraucher als auch für die Industrie von Bedeutung sind. Besonders auffällig ist der Rückgang der Neuzulassungen von batterieelektrisch betriebenen Fahrzeugen (BEV), der sowohl die Hersteller als auch die Käufer vor neue Herausforderungen stellt.

Starker Rückgang der Neuzulassungen von BEV

Im Juli 2024 wurden laut dem Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) insgesamt 238.263 Pkw neu zugelassen, was einen Rückgang von 2,1 % im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Besonders gravierend ist der Rückgang bei den rein elektrischen Fahrzeugen, deren Zulassungen um 36,8 % eingebrochen sind. Dies stellt nicht nur eine Abkehr der Verbraucher von batterieelektrischen Fahrzeugen dar, sondern wirft auch Fragen zu den zukünftigen Verkaufsstrategien der Automobilhersteller auf.

Marktentwicklung und Käuferverhalten

Thomas Peckruhn, Vizepräsident des ZDK und Sprecher des Fabrikatshandels in Deutschland, äußerte die Besorgnis über den schwachen BEV-Auftragseingang von Privatkunden. In einer Umfrage unter Autohändlern sahen 91 % von ihnen die Bestellsituation für privat gekaufte BEVs als „sehr schlecht“ oder „schlecht“ an. Im Unterschied dazu zeigen gewerbliche Kunden eine etwas bessere Auftragslage, da viele von ihnen nachhaltige Ziele verfolgen.

Leichte Zuwächse bei anderen Antriebsarten

Trotz des Rückgangs bei den BEVs verzeichneten Plug-in-Hybride im Juli einen leichten Anstieg der Neuzulassungen um 3,2 %. Auch die Zulassungen von Diesel-Pkw und Benzinern stiegen, wenn auch nur geringfügig um 1,4 % bzw. 0,1 %. Diese Entwicklungen könnten darauf hinweisen, dass Verbraucher in wirtschaftlich unsicheren Zeiten lieber auf bewährte Antriebstechnologien zurückgreifen.

Der Gebrauchtwagenmarkt floriert

Im Gegensatz zu den schwächelnden Neuzulassungen zeigt der Gebrauchtwagenmarkt eine positive Entwicklung. Im Juli stieg die Anzahl der Besitzumschreibungen auf rund 592.000, was einem Anstieg von 15,8 % im Vergleich zum Vorjahresmonat entspricht. In den ersten sieben Monaten des Jahres wechselten etwa 3,857 Millionen Fahrzeuge den Besitzer, was einen Zuwachs von 9,7 % darstellt. Dies deutet darauf hin, dass Verbraucher, die in schwierigen Zeiten ein neues Fahrzeug benötigen, eher bereit sind, auf den Gebrauchtmarkt auszuweichen.

Schlussfolgerung

Die Entwicklungen auf dem deutschen Automarkt werden sowohl von wirtschaftlichen Faktoren als auch von Käuferverhalten beeinflusst. Der starke Rückgang bei den Neuzulassungen von BEV könnte ein vorläufiges Signal für die Hersteller sein, ihre Strategien und Angebote zu überdenken, um den Anforderungen der Verbraucher besser gerecht zu werden. Gleichzeitig zeigt der florierende Gebrauchtwagenmarkt, dass viele Käufer auf der Suche nach kostengünstigen und bewährten Alternativen sind.

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