Freising

Bürgerinitiative fordert Stopp des Naturgarten-Projekts in Viehhausen

In Freising haben Mitglieder der Bürgerinitiative „Leben und leben lassen“ am 24. Juli 2024 Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher Unterschriften gegen das geplante 18 Hektar große Naturgarten-Projekt in Viehhausen übergeben, wobei Bedenken hinsichtlich der Verkehrsanbindung und der Umweltfolgen geäußert wurden.

Bürgerinitiativen und Naturgarten-Projekte: Ein Blick auf lokale Widerstände

In der kleinen Gemeinde Freising sorgt ein geplantes Naturgarten-Projekt für aufgebrachte Bürger und ein zunehmendes Engagement der Bevölkerung. Die Bürgerinitiative „Leben und leben lassen“ hat sich formiert, um gegen die Pläne eines 18 Hektar großen Naturgartens in der Nachbargemeinde Viehhausen zu protestieren.

Hintergrund des Konflikts

Vor etwa 25 Jahren begannen Horst und Erhard Schönegge in Meilendorf mit der Schaffung eines Naturgartens, und nun sind auch ihre Nachkommen in das Projekt involviert. Die Familie benötigt dringend einen neuen Standort, da bestehende Pachtverträge nicht verlängert werden. Die Wahl fiel schließlich auf Viehhausen, was nicht nur lokale Bürger, sondern auch die Bewohner des benachbarten Sünzhausen alarmiert hat.

Kritik an Verkehrsbelastung und Erschließung

Ein zentrales Anliegen der Anwohner ist das zu erwartende Verkehrsaufkommen. Laut einer Machbarkeitsstudie wird in Stoßzeiten mit bis zu 50 Fahrzeugen pro Stunde gerechnet. Dies führt zu Bedenken hinsichtlich der bereits bestehenden Infrastruktur, insbesondere der zu schmalen Straßen und dem fehlenden Gehweg in der Bergstraße, die als Hauptzufahrt geplant ist. Die BI kritisiert, dass diese Straße eine Gefahr für Fußgänger darstellt.

Die Reaktion der politischen Akteure

Bei einem Treffen mit Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher übergab die Bürgerinitiative eine umfassende Sammlung von über 500 Unterschriften. Eschenbacher erkannte die Sorgen der Bürger an und bezeichnete die vorgesehenen Erschließungspläne als problematisch. Er äußerte, dass die geplante Nutzung des Geländes nicht ausschließlich landwirtschaftlichen Zwecken dienen könne, was in der Diskussion um Privilegierungen ebenfalls von Bedeutung sei.

Gemeinsames Anliegen der Bürger

Die Bürgerinitiative hat Verständnis für das Vorhaben an sich, sieht jedoch die Umsetzung an dieser Stelle als ungeeignet und übertrieben. Es wurden auch Forderungen laut, wie eine Geschwindigkeitsreduzierung auf 30 km/h in Sünzhausen und eine Sperrung für den Durchgangsverkehr, um die Lebensqualität in dem kleinen Ort zu bewahren. Eschenbacher versprach, die Bedenken weiterzugeben, die über den Verkehr hinaus auch Aspekte wie Bodenversiegelung und Hochwasserschutz betreffen.

Ein Spiegelbild größerer Trends

Der Widerstand gegen das Naturgarten-Projekt in Viehhausen stellt nicht nur ein lokales Phänomen dar, sondern ist auch ein Zeichen für einen wachsenden Trend, bei dem Bürger sich stärker in Umwelt- und Verkehrsfragen engagieren. Diese Initiative verdeutlicht die Notwendigkeit, die Interessen der Anwohner zu berücksichtigen, während gleichzeitig Platz für nachhaltige Projekte geschaffen wird. Das Gleichgewicht zwischen menschlichem Wohlergehen und ökologischer Verantwortung bleibt eine fortwährende Herausforderung in vielen Gemeinden.

Ausblick

Das Schicksal des Naturgarten-Projekts in Freising bleibt abzuwarten, bis die Behörden ihre endgültigen Entscheidungen treffen. Die ständige Diskussion zwischen Bürgerinteressen und den Zielen nachhaltigen Wachstums ist entscheidend für zukünftige Entwicklungen und zeigt, wie wichtig es ist, die Stimmen der Gemeinden in solche Planungen einzubeziehen.

NAG

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