In der Marktgemeinde Au herrscht Aufregung: Ein Bürgerbegehren, das den Erhalt des Kindergartens Maria de la Paz fordert, sorgt für hitzige Diskussionen. Die Gemeinde hat sich nun entschlossen, mit einer groß angelegten Aufklärungskampagne dem Vorhaben entgegenzuwirken. Bürgermeister Hans Sailer und sein Team sind fest entschlossen, den Erfolg dieses Begehrens um jeden Preis zu verhindern. Laut einem Bericht von Merkur soll die Kampagne klarstellen, dass es keine Alternative zum Neubau des Kindergartens gibt und die Zeit drängt.
Die Debatte dreht sich um die Frage, ob der bestehende Kindergarten saniert oder ein neuer gebaut werden soll. Die Befürworter der Sanierung haben bereits Unterschriften gesammelt, um die Entscheidung in die Hände der Bürger zu legen. Doch die Gemeinde sieht sich in der Pflicht, die Fakten auf den Tisch zu legen. „Es gibt schlichtweg keine Alternative zu einem Kindergartenneubau“, so Sailer. Trotz zahlreicher Sitzungen und Informationen sei das Bewusstsein in der Bevölkerung nicht gestiegen, und viele glauben weiterhin, dass der alte Kindergarten ausreichend sei.
Die Fakten zum Neubau
Die Aufklärungskampagne trägt den Titel „Nein zum Bürgerbegehren. Ja zum Konzept Markt Au in der Hallertau“. Die Fakten sind alarmierend: Im bestehenden Kindergarten fehlen rund 220 Quadratmeter für notwendige Therapie- und Sozialräume. Zudem ist der Platz für zwei Gruppen nicht ausreichend. Eine Sanierung würde die Verkehrssituation am Klosterberg erheblich verschlechtern, und der Garten könnte nicht erhalten bleiben. Das Konzept sieht vor, dass das alte Gebäude neue Aufgaben erhält, während ein Neubau nach den neuesten pädagogischen Standards entsteht. Hier können auch Integrativkinder optimal gefördert werden, da Therapeuten direkt vor Ort sind.
Die Kindergartenleitungen sind frustriert über die falschen Informationen, die über die Gemeinde kursieren. „Uns wurde unterstellt, wir würden den alten Kindergarten abreißen“, erklärt 3. Bürgermeisterin Beatrix Sebald. Die Gemeinde plant, mit Flyern und Bannern aufzuklären und die Bürger zu informieren, um das Bürgerbegehren zu stoppen. „Es geht um unsere Kinder!“, betont Sailer.
Die Herausforderungen der aktuellen Situation
Die Kindergartenleiterin Anja Brunner äußert sich besorgt über die Zukunft der Kinder. Sollte das Bürgerbegehren erfolgreich sein, müssten die Kinder möglicherweise ihre gesamte Kindergartenzeit in Containern verbringen. „Das ist ein Zustand, den Eltern sicherlich nicht akzeptieren würden“, sagt sie. Die Gemeinde hat bereits Gespräche mit anderen Gemeinden geführt, die ähnliche Herausforderungen haben, und sieht die Notwendigkeit eines Neubaus als unumgänglich an.
Die Gemeindeverwaltung ist fest entschlossen, das Bürgerbegehren zu verhindern. „Wir werden alles tun, damit es nicht zu einem Bürgerentscheid kommt“, erklärt Gemeinderat Michael Hagl. Die Kosten für die Aufklärungskampagne tragen die Bürgermeister und Räte selbst, da eine Haushaltssperre verhängt wurde. Die Gemeinde sieht sich in der Verantwortung, die bestmögliche Lösung für die Kinder und deren Zukunft zu finden.
Insgesamt zeigt sich, dass die Marktgemeinde Au mit aller Kraft gegen das Bürgerbegehren vorgeht. Die Entscheidung über die Zukunft des Kindergartens Maria de la Paz steht auf der Kippe, und die Gemeinde ist bereit, alle notwendigen Schritte zu unternehmen, um die Interessen der Kinder und Familien zu wahren. Die Diskussionen werden weitergehen, und die Bürger sind aufgefordert, sich eine eigene Meinung zu bilden.