Garmisch-Partenkirchen

Steinschlaggefahr am Reschenpass: Baustelle bringt Verkehrschaos bis 2026

Wegen der erhöhten Steinschlaggefahr wird am Reschenpass in Österreich bis Ende 2026 eine 400 Meter lange Steinschlaggalerie gebaut, was zu umfangreichen Verkehrsbehinderungen für Reisende auf dem Weg nach Italien führen wird.

Die Verkehrswege zwischen Österreich und Italien stehen vor großen Herausforderungen. Besonders am Reschenpass, einem beliebten Übergang für Reisende, die den Brenner meiden wollen, wird bald eine Steinschlaggalerie errichtet, um die Sicherheit zu erhöhen und infrastrukturelle Engpässe zu beseitigen.

Künftige Verkehrssicherheit am Reschenpass

Die neue Galerie, die zwischen Nauders und Pfunds auf der Reschenstraße B 180 gebaut werden soll, ist eine Reaktion auf immer wiederkehrende Felsstürze, die die Straße gefährden. Die Behörde hat festgestellt, dass sich Gesteinsbrocken durch extreme Wetterereignisse verstärkt lösen, was insbesondere in den letzten Jahren zu Nachteilen für die Verkehrsteilnehmer geführt hat.

Verdopplung der Bauarbeiten und deren Auswirkungen

Die Bauarbeiten beginnen nach umfangreichen Felsabtragungsmaßnahmen, die mindestens 8500 Kubikmeter Gestein, das entspricht etwa 1000 Lkw-Ladungen, umfassen werden. Diese umfangreiche Maßnahme ist notwendig, um das Sicherheitsniveau während des Baus zu erhöhen und die zukünftige Nutzung der Galerie zu gewährleisten. Der Einsatz von 2300 Tonnen Baustahl und 16000 Kubikmetern Beton zeigt zudem, in welchem Maßstab hier gearbeitet wird. Das gesamte Projekt erfordert eine Investition von rund 40 Millionen Euro, was die Wichtigkeit der Verbesserung unterstreicht.

Vorübergehende Straßensperrungen während der Bauzeit

Die Auswirkungen auf den Verkehr sind jedoch erheblich. Zwischen dem 2. und 27. September wird die Reschenstraße von Montag bis Freitag täglich von 8 bis 18 Uhr gesperrt. Darüber hinaus ist eine durchgehende Sperrung zwischen 8. Oktober und 20. Dezember geplant. Reisenden wird geraten, alternative Routen über die Schweiz zu nutzen. Auch in den Jahren 2025 und 2026 wird mit weiteren Einschränkungen gerechnet, die die Region stark belasten könnten.

Zusätzliche Bauprojekte in der Region

Der Reschenpass ist jedoch nicht das einzige Nadelöhr in der Region. Die Tauernautobahn wird ebenfalls saniert und leidet unter ähnlichen Probleme. Auch der Tauerntunnel der ÖBB, eine wichtige Verbindung für den Personenverkehr, wird ab Herbst gesperrt, um einen langen Sanierungsprozess zu durchlaufen. Das bedeutet, dass Reisende bereits jetzt mit erheblichen Verkehrsbehinderungen rechnen müssen, die sich über mehrere Bundesländer erstrecken und somit die gesamte Urlaubsregion betrifft.

Regionale Reaktionen und Verständnis für Verkehrsbehinderungen

Die Behörden in Tirol, vertreten durch Vizelandeshauptmann Josef Geisler, betonen, dass trotz der Unannehmlichkeiten das langfristige Ziel die Verbesserung der Verkehrssicherheit ist. Der Bau der Steinschlaggalerie soll künftig die Notwendigkeit von häufigen und langwierigen Sperrungen aufgrund von Felsstürzen verringern. Diese Perspektive wird von vielen Anwohnern und Reisenden nachvollzogen, da die rettenden Maßnahmen eine dauerhafte Lösung bieten sollen.

Insgesamt sehen sich die Regionen Tirol und Südtirol mit zahlreichen Herausforderungen konfrontiert, um die Sicherheit der Reisenden und die Funktionsfähigkeit der Verkehrswege zu gewährleisten. Der Bau der Steinschlaggalerie am Reschenpass ist nur ein Teil eines umfassenderen Plans zur Sanierung und Verbesserung der Transitstrecken in den Alpen. Die kommenden Jahre werden entscheidend sein, um sowohl den Verkehr als auch die Sicherheit auf diesen beliebten Routen in den Griff zu bekommen.

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