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Miesbachs Heizzentrale: Ärger um Kosten und Klima-Zukunft

Am 29. August 2024 entscheidet der Stadtrat von Miesbach, ob die Stadt ihre Liegenschaften an das geplante Nahwärmenetz Miesbach III anschließen wird, um Kosten und Wirtschaftlichkeit im Rahmen des Klimaschutzes zu klären.

Entscheidung über Nahwärmeprojekt in Miesbach steht bevor

Die Stadt Miesbach steht vor einer wichtigen Entscheidung bezüglich des zukünftigen Energiekonzepts und der möglichen Integration eines Nahwärmenetzes für mehrere städtische Liegenschaften. Die Überlegungen werfen zahlreiche Fragen zum ökologischen Fußabdruck und zur finanziellen Tragbarkeit auf.

Klimaschutz versus Wirtschaftlichkeit

Der geplante Anschluss an das Nahwärmenetz Miesbach III betrifft zentrale Einrichtungen wie das Rathaus, die Bücherei sowie soziale Einrichtungen wie das Obdachlosenheim und den Montessori-Kindergarten. Bürgermeister Gerhard Braunmiller (CSU) betonte die Notwendigkeit, die Rentabilität des Projekts im Auge zu behalten. „Wir hatten weiteren Abstimmungsbedarf“, erklärte er und verwies auf die Komplexität der Vertragsinhalte, die eine zügige Entscheidung erschwerte.

Einblicke in die kommende Stadtratssitzung

Am 29. August wird der Stadtrat in einer nicht öffentlichen Sitzung über den Anschluss der städtischen Liegenschaften an das Nahwärmenetz entscheiden. Neben dieser richtungsweisenden Entscheidung stehen auch Themen wie der Gesellschaftervertrag mit MW Biomasse AG und der Erbbaurechtsvertrag zur Heizzentrale zur Diskussion.

Die Rolle der Energiewende Oberland (EWO)

Allein die Stadt Miesbach ist in diesem Projekt involviert, während die Energiewende Oberland, ein Mitstifter und Betreiber des Energiemanagements in der Region, nicht konsultiert wurde. Energiemanager Andreas Scharli äußerte Bedenken. „Man kann nur regenerative Energie mit regenerativer Energie vergleichen“, betonte er und kritisierte die Entscheidungsprozesse wiederholt.

Risiken und Unsicherheiten bei den Gaslösungen

Die finanzielle Strategie der Stadt könnte sich als riskant herausstellen. Es besteht die Gefahr, dass Gaslösungen auf lange Sicht sehr kostspielig werden, insbesondere durch steigende CO2-Abgaben. Bei der Diskussion um die Wärmeversorgung anderer städtischer Einrichtungen ist bislang keine nachhaltige Lösung umgesetzt worden. Der Bauhof beispielsweise bleibt vorerst beim Gas.

Ein abwechselndes Bild von regenerativen Energien

Obwohl die Stadt Miesbach in der Vergangenheit für den Einsatz regenerativer Energien warb, ist die momentane Stimmung skeptisch. Der Erfolg von Nahwärmenetzen hängt entscheidend von der Wirtschaftlichkeit ab, wie Braunmiller eingangs betonte. „Passt es zur Gebäudeart? Das gilt es zu klären“, sagte er, wobei die Ursache vor allem in den anfallenden Kosten liegt.

Prognosen für den Bau des Nahwärmenetzes

Geplant ist, dass der Bau des Nahwärmenetzes im Jahr 2026 westlich der Schlierach beginnt. Im darauffolgenden Jahr sollen weitere Ausbaustufen folgen. Die Entscheidung, ob die Stadt am Nahwärmenetz partizipiert oder alternative Lösungen verfolgt, wird entscheidend für die künftige Energieversorgung in Miesbach sein.

Fazit: Warten auf die Entscheidung

Die bevorstehende Stadtratssitzung am 29. August könnte die Weichen für die energetische Zukunft Miesbachs stellen. Während die Stadtverwaltung in der Vergangenheit Vorbildfunktionen übernahm, steht sie nun vor der Herausforderung, die richtige Balance zwischen ökologischen Zielen und den finanziellen Realitäten zu finden.

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