Ein Aufreger in Hamm sorgt für hitzige Diskussionen: Ein Autofahrer wurde mit einem Bußgeld von 55 Euro belegt, weil er auf einem Behindertenparkplatz parkte. Doch die Situation ist alles andere als klar. Der Mann sieht sich im Recht und wehrt sich gegen das Knöllchen, das ihm am Dienstag, dem 5. November, um 14:45 Uhr an der Stadthausstraße ausgestellt wurde. Die Verwirrung um die Parkplatzbeschilderung könnte ihm recht geben, wie wa.de berichtet.
Vor dem Katholischen Sozialdienst (KSD) sind die Parkplätze aufgrund einer angrenzenden Baustelle als Behindertenparkplätze ausgewiesen. Doch die Stadt hatte die Schilder, die das Parken mit Parkscheibe für zwei Stunden erlaubten, mit schwarzen Müllsäcken verhängt. Am besagten Dienstag war ein Teil dieser Abdeckung abgerissen, was der Autofahrer als Erlaubnis wertete, dort zu parken. Das führte zu dem verhängten Knöllchen, das er als ungerecht empfindet.
Die Sicht der Stadt
Die Stadt Hamm und der Kommunale Ordnungsdienst (KOD) sehen die Sache jedoch anders. Laut deren Einschätzung habe der Autofahrer widerrechtlich auf einem Behindertenparkplatz geparkt. Die Pressestelle der Stadt betont, dass die Beschilderung trotz der Teilerneuerung weiterhin klar genug gewesen sei. Fotos, die der Autofahrer selbst gemacht hat, sollen dies belegen. Ein Fehler des KOD sei nicht erkennbar, so die Stadt.
Allerdings räumt Pressesprecher Tom Herberg ein, dass es „sicher richtig“ gewesen wäre, das Schild sofort nach der Verwarnung wieder vollständig zu verhüllen, um Missverständnisse zu vermeiden. „Warum dies erst zwei Tage später geschehen ist, kann ich nicht beantworten“, fügte er hinzu.
Rechtliche Schritte und mögliche Folgen
Der Autofahrer hat nun 14 Tage Zeit, um gegen die Verwarnung Einspruch einzulegen. Hätte er sofort gezahlt, hätte er die Strafe automatisch anerkannt. Doch er bleibt hartnäckig und hofft, dass sein Argument, die unklare Beschilderung, Gehör findet. Es bleibt abzuwarten, ob er mit seiner Beschwerde Erfolg haben wird. Die Situation wirft auch die Frage auf, wie oft solche Missverständnisse in der Stadt vorkommen und ob andere Autofahrer ebenfalls zur Kasse gebeten wurden, während das Schild nicht eindeutig war, wie wa.de berichtet.
Die Diskussion um die Parkplatzregelungen in Hamm zeigt, wie wichtig klare und verständliche Beschilderungen sind, um solche Konflikte zu vermeiden. Die Stadt steht nun in der Verantwortung, die Situation zu klären und möglicherweise die Beschilderung zu überarbeiten, um zukünftige Missverständnisse zu verhindern.