Hamm

Prozess gegen Alec Baldwin: Zwölf Geschworene am Strafgericht von Santa Fe – Kamera erlaubt!

Jury-Auswahl im Strafprozess gegen Alec Baldwin

Santa Fe (dpa) – Die Jury-Auswahl im Strafprozess gegen den Schauspieler Alec Baldwin hat begonnen. Das Verfahren, das am Gericht von Santa Fe im US-Bundesstaat New Mexico stattfindet, bringt zwölf Geschworene zusammen, um über den Fall der fahrlässigen Tötung zu entscheiden. Baldwin, bekannt aus zahlreichen Filmen und Serien, erschien mit seiner Ehefrau Hilaria Baldwin vor Gericht, ohne auf Fragen der Reporter zu antworten.

Entscheidung über Geschworene und Ersatz-Juroren

Aus einem Pool von Kandidaten müssen Anklage und Verteidigung zunächst zwölf Geschworene und einige Ersatz-Juroren auswählen. Anschließend können die Eröffnungsplädoyers präsentiert werden. Die Richterin hat für den Prozess knapp zwei Wochen angesetzt und erlaubt Kameras im Gerichtssaal, um das Verfahren live zu übertragen. Im Zeugenstand werden Filmschaffende, Ermittler und Waffenexperten erwartet. Am Ende sollen die Geschworenen ein Urteil fällen, das Baldwin im Falle eines Schuldspruchs bis zu 18 Monate Haft einbringen könnte.

Der tragische Vorfall am Filmset

Die Anklage beruht auf einem Zwischenfall am Set des Westernfilms „Rust“. Am 21. Oktober 2021 löste Hauptdarsteller Baldwin unbeabsichtigt einen Schuss aus einem Revolver, der eigentlich mit ungeladenen Patronen bestückt sein sollte. Die Kugel traf die Kamerafrau Halyna Hutchins (42), die kurz darauf starb, sowie Regisseur Joel Souza, der leichter verletzt wurde. Baldwin beteuerte in Interviews, keinen Schuss abgegeben zu haben, aber Experten bestätigten, dass der Abzug betätigt worden sein musste.

Erfolge der Verteidigung vor Prozessbeginn

Vor dem eigentlichen Prozess gab es Debatten darüber, welche Rolle Baldwin am Set spielte – nur als Schauspieler oder auch als Mit-Produzent des Films. Die Verteidigung erreichte, dass nur seine Schauspielrolle im Verfahren relevant ist. Die Ankläger erhielten jedoch die Möglichkeit, Videos zu zeigen, die Baldwins Umgang mit Waffen am Set dokumentieren und möglicherweise seine Leichtsinnigkeit beim Umgang mit Schusswaffen aufzeigen.

Frühere Verurteilung der Waffenmeisterin

In einem bereits abgeschlossenen Prozess wurde die Waffenmeisterin Hannah Gutierrez-Reed, die für die Sicherheit der Waffen am Set von „Rust“ verantwortlich war, wegen fahrlässiger Tötung verurteilt. Sie lud die Waffe, die die tödliche Munition enthielt, versehentlich. Im April erhielt sie die Höchststrafe von 18 Monaten Haft.

NAG

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