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Asiatische Tigermücke breitet sich in Niedersachsen aus: Experten warnen

Das niedersächsische Landesgesundheitsamt hat am 29. Juli 2024 die Überwachung von Insekten aufgrund der zunehmenden Verbreitung der potenziell krankheitsübertragenden Asiatischen Tigermücke im Norden Deutschlands ausgeweitet, da die feuchtwarmen Bedingungen durch die vielen Regenfälle in den vergangenen Monaten eine Ausbreitung dieser Art begünstigen könnten.

Die Gesundheit von Menschen und Tieren steht im Fokus der aktuellen Überwachungsmaßnahmen im Norden Deutschlands. Diese gezielten Kontrollen sollen dem möglichen Eindringen exotischer Mückenarten wie der Asiatischen Tigermücke begegnen, welche für die Übertragung schwerwiegender Krankheiten bekannt ist. Ein wichtiger Punkt der Überwachung liegt darauf, die Verbreitung und das Verhalten dieser Insekten möglichst frühzeitig zu erkennen und zu dokumentieren.

Was bedeutet die Überwachung für die Bevölkerung?

Die systematische Beobachtung von Stechmücken hat für die Bevölkerung weitreichende Implikationen. Mit dem fortschreitenden Klimawandel und den jüngsten Wetterbedingungen, die eine vermehrte Niederschlagsmenge zur Folge hatten, wird die Lebensgrundlage für Mücken begünstigt. Dies führt dazu, dass auch heimische Arten wie die Waldmücke verstärkt anzutreffen sind, während exotische Arten immer weiter nach Norden vordringen. Doreen Werner, Biologin und Initiatorin des Mückenatlas, betont, dass die derzeitige Situation zwar unangenehm werden kann, aber noch nicht als Plage zu bewerten ist.

Überwachung der Mückenpopulationen

Das Niedersächsische Landesgesundheitsamt (NLG) hat in diesem Jahr neue Fallen installiert, um mögliche Einschleppungen von Mücken über den Warenverkehr, insbesondere über Blumenhandel oder Seehäfen, zu dokumentieren. Geografische Standorte in der Region Hannover sowie in den Landkreisen Hildesheim, Cuxhaven und Wilhelmshaven wurden gezielt ausgewählt. In Hannover wurden bereits zwei Exemplare der Asiatischen Tigermücke identifiziert, die vermutlich aus anderen Teilen Deutschlands oder Europas eingeschleppt wurden.

Übertragungsrisiken durch Stechmücken

Die Asiatische Tigermücke ist nicht nur ein lästiges Insekt, sie kann auch gefährliche Viren wie das Dengue- oder Chikungunya-Virus übertragen. Ein Virus wird von infizierten Menschen über einen Mückenstich weitergegeben. Aufgrund von Reiserückkehrern aus tropischen Ländern wurden im letzten Jahr bereits erhöhte Denguefieber-Fälle in Deutschland festgestellt. Lightning-Vereine, Reisende und Touristen sollten sich der Risiken bewusst sein und Vorsicht walten lassen.

Überwachung und Schutzmaßnahmen

Die Suche nach invasiven Stechmücken erfolgt auch durch ein gemeinsames Projekt zwischen dem Hamburger Institut für Hygiene und Umwelt und dem Bernhard-Nocht Institut für Tropenmedizin. Dabei werden spezielle Fallen in Frachträumen von Schiffen aufgestellt, um eine Einschleppung früher zu entdecken. In den letzten Jahren wurden keine invasiven Arten nachgewiesen, jedoch laufen die Auswertungen für 2024 bereits.

Krankheitsübertragung in Niedersachsen

In Niedersachsen wurde Anfang des Jahres ein West-Nil-Virus bei einem Pferd in der Grafschaft Bentheim nachgewiesen. Dieses Virus wird normalerweise von Vögeln auf andere Tiere übertragen, doch in seltenen Fällen können auch Menschen oder Pferde erkranken. In der Regel jedoch bleiben viele Betroffene symptomlos, sodass der Fokus weiterhin auf der präventiven Überwachung liegen muss.

Fazit: Dringlichkeit der Überwachung

Die aktuelle Situation zeigt, wie wichtig es ist, wachsam zu bleiben und Maßnahmen zu ergreifen, um die Ausbreitung möglicher Krankheitserreger durch Stechmücken zu verhindern. Die fortlaufende Überwachung und die Meldung von verdächtigen Insekten sind für die Gesundheit aller von entscheidender Bedeutung.

NAG

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