Harz

Gartenschläfer im Harz: Bedrohtes Zorro -Tierchen braucht Hilfe!

Im Harz wird der stark gefährdete Gartenschläfer, auch „Zorro“-Tierchen genannt, zunehmend seltener, weshalb Umweltschützer dringend handeln müssen, um seinen Lebensraum zu schützen und dessen Bekanntheit zu steigern.

Im Harz, einem wichtigen Lebensraum für viele Arten, steht eine unscheinbare Figur im Mittelpunkt eines dringenden Umweltschutzprojekts: das Gartenschläferchen, auch bekannt als „Zorro“-Tier. Diese kleine, pelzige Maus ist stark bedroht und wird mittlerweile nur noch in wenigen Gebieten Deutschlands, darunter der Harz, gesichtet. Umweltschützer engagieren sich intensiv, um dem Rückgang dieser speziellen Tierart entgegenzuwirken.

Das Zorro-Tierchen vor der Gefahr

Dr. Marc Filla vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) schildert die tragische Situation des Gartenschläfers: „In den letzten 30 Jahren hat sich sein Lebensraum in Europa um 50 Prozent verringert.“ Die Gründe dafür sind vielfältig, aber besonders die Veränderungen im Waldbewirtschaftungsansatz im Harz spielen eine Rolle. Die natürliche Umgebung, die diese Tiere benötigen, wird durch intensive Forstwirtschaft stark beeinträchtigt.

Das Leben im Harz: Ein Rückzugsort für Gartenschläfer

Der Harz ist eines der letzten Rückzugsgebiete des Gartenschläfers. Die Tiere bevorzugen artenreiche Waldränder mit einer Fülle an Insekten und Büschen, die ihnen sowohl Nahrung als auch Schutz bieten. Willi Grope, ein ehemaliger Förster, setzt sich für den Schutz der Schlafmäuse ein und hat bereits vor vielen Jahren Nistkästen in seinem ehemaligen Revier aufgehängt. Diese Nistkästen ermöglichen es nicht nur, Rückzugsorte zu schaffen, sondern auch die Populationsentwicklung zu überwachen.

Umweltschutz und Forschung: Eine ganzheitliche Herangehensweise

Parallel zum praktischen Umweltschutz engagiert sich das Projekt „Spurensuche Gartenschläfer“ auch in der wissenschaftlichen Untersuchung der Ursachen für den Rückgang der Art. Gemeinsam mit der Universität Gießen und dem Senckenberg-Institut in Frankfurt am Main werden Kotproben analysiert und weitere Forschungsarbeiten durchgeführt, um genauere Daten zu erhalten.

Das Ökosystem und die Bedeutung des Gartenschläfers

Die Rolle des Gartenschläfers im Ökosystem ist entscheidend, auch wenn sie nicht immer sofort ins Auge fällt. Filla verweist darauf, dass der Verlust dieser Tiere auch den Verlust wichtiger ökologischer Funktionen bedeutet. „Sie sind zwar keine herausragende Art, doch sie sind ein wichtiger Bestandteil des natürlichen Gleichgewichts“, erklärt er.

Zukunftsperspektiven und Maßnahmen zur Rettung

Um den Gartenschläfer zu unterstützen, pflanzen die Umweltschützer derzeit neue Waldränder und schaffen Tümpel, die als neue Rückzugsorte fungieren. Rund 20.000 Sträucher wurden seit Beginn des Projektes in einem Bereich von neun Hektar gepflanzt. Zudem finden regelmäßig Freiwilligenaktionen statt, bei denen sich engagierte Bürger aktiv am Schutz des Gartenschläfers beteiligen können.

Dem Gartenschläfer zu begegnen, könnte also nicht nur eine Seltenheit sein, sondern auch eine Gelegenheit für jeden von uns, sich für den Artenschutz einzusetzen. Durch die eigene Handlung kann man einen wichtigen Beitrag zu einer nachhaltigen Umwelt leisten.

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