In Heinsberg wird die Erinnerung an die dunkle Vergangenheit lebendig! Am 7. November 2024 wurde in der Volksbank Heinsberg die eindrucksvolle Ausstellung „Stolpersteine in Heinsberg“ eröffnet, die im Rahmen der Gedenkveranstaltungen zur Reichsprogromnacht 1938 stattfand. Diese Ausstellung ist nicht nur ein Blick zurück, sondern auch ein eindringlicher Appell an die Gegenwart. Laut Heinsberg Magazin zeigt sie die Orte, an denen in den letzten Jahren insgesamt 86 Stolpersteine verlegt wurden, die an das Schicksal ehemaliger jüdischer Mitbürger erinnern, die unter dem nationalsozialistischen Regime verfolgt wurden.
Die Initiative zur Verlegung dieser Stolpersteine geht auf Jakob Gerards zurück, den ehemaligen ersten Beigeordneten der Stadt Heinsberg. Gemeinsam mit dem Stadtführer Helmut Hawinkels hat er die Ausstellung realisiert, die nun die Besucher dazu einlädt, innezuhalten und über die Vergangenheit nachzudenken. Ulrich Lowis, Vorstandsmitglied der Volksbank, eröffnete die Veranstaltung mit bewegenden Worten und erinnerte an die Progromnacht vor 86 Jahren.
Ein Blick in die Geschichte
Helmut Hawinkels gab einen informativen Überblick über das jüdische Leben in Heinsberg, das durch die nationalsozialistische Verfolgung brutal zerstört wurde. Schüler der Realschule Heinsberg, Asma Kajeh und Arman Singh, trugen ein Gedicht von Gunter Deicke vor und teilten ihre Gedanken zum Stolpersteinprojekt, die sie im Unterricht mit ihrem Lehrer Thomas Averkamp erarbeitet hatten. Diese Beiträge unterstrichen die Bedeutung der Erinnerungskultur und die Verantwortung der jungen Generation.
Ein besonderer Höhepunkt der Eröffnung war der Vortrag von Marianne Pel aus Haarlem, die ihre persönlichen Erfahrungen bei der Recherche zu den Heinsberger Stolpersteinen teilte. Jakob Gerards schloss sich mit seinem eindringlichen Vortrag „Gegen das Vergessen“ an, in dem er die Beweggründe für sein Engagement erläuterte. Er warnte vor den zunehmenden antisemitischen Tendenzen in Deutschland und forderte alle Anwesenden auf, wachsam zu bleiben und Zivilcourage zu zeigen.
Musikalische Begleitung und Ausblick
Das Programm wurde musikalisch von der Jugendmusikschule Heinsberg umrahmt. Helena Saad beeindruckte mit ihrem Gitarrenspiel, während Miriam Stjepic mit ihrer Geige und Gesang die Zuhörer berührte. Die Kombination aus bewegenden Worten und musikalischen Darbietungen schuf eine Atmosphäre der Reflexion und des Gedenkens.
Die Ausstellung ist noch bis zum 29. November 2024 während der Öffnungszeiten der Volksbank Heinsberg eG, Hochstraße 112-114, zu besichtigen. Ein Begleitheft, das alle in der Kommune verlegten Stolpersteine abbildet, ergänzt die Ausstellung und bietet den Besuchern die Möglichkeit, sich intensiver mit der Geschichte auseinanderzusetzen. Diese Initiative ist nicht nur ein Zeichen des Gedenkens, sondern auch ein Aufruf, die Lehren aus der Vergangenheit zu ziehen und Antisemitismus entschieden entgegenzutreten, wie auch Heinsberg Magazin berichtet.