Im Jahr 1989 fühlte sich die DDR unerschütterlich, doch der Fall der Mauer brachte alles ins Wanken. Peter Valdueza, damals Grenzoffizier, und Marc-Dietrich Ohse, Theologiestudent und Demonstrant, treffen sich 35 Jahre später am ehemaligen Grenzübergang Marienborn. Valdueza, der stolz auf seine Rolle in der DDR war, gesteht nun, von der Ideologie indoktriniert gewesen zu sein. „Ich habe an einen falschen Glauben geglaubt“, reflektiert er über die gescheiterte sozialistische Herrschaft.
Ohse hingegen war von Anfang an unzufrieden mit dem System und kämpfte aktiv gegen die Missstände. „Leute verschwanden, andere wurden eingesperrt. Das konnte so nicht weitergehen“, erinnert er sich. Während des Gesprächs wird klar, dass beide Männer in völlig unterschiedlichen Welten aufwuchsen und ihre Sichtweisen stark geprägt sind. Valdueza fragt sich, wie weit er für die DDR gegangen wäre: „Hätte ich geschossen? Darauf habe ich keine klare Antwort.“ Ohse ist stolz auf seinen Beitrag zur Wende und schaut positiv auf die Ereignisse von 1989 zurück. Beide Männer, die einst Gegner waren, erkennen, wie sehr ihre Lebenswege durch die Geschichte geprägt wurden.