Hildesheim

Die Große Goldene Madonna: 1000 Jahre Kunstgeschichte im Hildesheimer Dom

Die Ausstellung „Oh my Gold! Die Große Goldene Madonna im Wandel“ im Hildesheimer Dom beleuchtet die faszinierende Geschichte und die transformationsreiche Entwicklung der 1000 Jahre alten Marienfigur, die von bedeutenden Persönlichkeiten wie Museumsdirektorin Prof. Dr. Claudia Höhl gewürdigt wird und zeigt, wie das historische Kunstwerk bis heute die religiöse und kulturelle Identität prägt.

Die Vielfältige Geschichte der Großen Goldenen Madonna im Hildesheimer Dom

Die Große Goldene Madonna ist nicht nur ein besser bekanntes Kunstwerk, sondern auch ein bedeutendes Zeugnis von Geschichte und Religion. Diese über 1000 Jahre alte Marienfigur, gefertigt aus kostbaren Materialien wie Gold und Edelsteinen, gilt als eines der ältesten vollplastischen Bilder der Gottesmutter. Sie zeigt die revolutionäre Einführung dreidimensionaler Figuren in den Kirchen und ist ein unverzichtbarer Teil des kulturellen Erbes in Hildesheim.

Die Bedeutung der Madonna im historischen Kontext

Im Laufe der Jahrhunderte hatte die Große Goldene Madonna im Hildesheimer Dom eine zentrale Rolle inne. Bis ins 20. Jahrhundert wurde die Figur bei Prozessionen mitgeführt und auf dem Hochaltar zur Verehrung ausgestellt. „Im Mittelalter mussten die Lehnsträger und Ritter des Hildesheimer Bischofs vor der Statue ihren Lehnseid leisten“, erklärt Prof. Dr. Claudia Höhl, die Museumsdirektorin. Diese Tradition verdeutlicht die immense Bedeutung, die der Figur über die Jahrhunderte hinweg zuteilwurde.

Künstlerische Transformationen durch die Jahrhunderte

Die Geschichte der Großen Goldenen Madonna ist geprägt von fortwährenden Veränderungen, sowohl in ihrem Erscheinungsbild als auch in ihrer Funktion. Die Notwendigkeit, das historische Bildwerk immer wieder an die Bedürfnisse der Zeit anzupassen, ist ein wiederkehrendes Thema. Interessanterweise wurden die ursprünglichen Köpfe der Figur im Laufe der Jahrhunderte durch andere ersetzt, zuletzt durch den Südtiroler Künstler Walter Moroder, der für die Neuaufstellung im 2015 umgestalteten Museum neue Köpfe für Maria und Christus geschaffen hat. Diese Kombination von mittelalterlicher und zeitgenössischer Kunst bietet einen einzigartigen Rahmen zur Betrachtung der Figur.

Eine Ausstellung voller Geschichten und Verbindungen

Die aktuelle Ausstellung widmet sich diesen verschiedenen Verwandlungen der Großen Goldenen Madonna und spannt einen Bogen von der Entstehung im Mittelalter bis in die Neuzeit. Zahlreiche Leihgaben aus anderen Sammlungen fördern den Vergleich mit ähnlich bedeutenden Bildwerken, wie der Goldenen Madonna in Essen oder der Imad-Madonna in Paderborn. Diese Verknüpfungen zeigen auf, wie die Tradition der mit Edelmetall bedeckten Marienbilder das gesamte Mittelalter prägt.

Ein Begleitprogramm für ein breites Publikum

Begleitend zur Ausstellung erwartet die Besucher ein spannendes Programm. Dieses umfasst unter anderem ein Künstlergespräch mit Walter Moroder, informative Vorträge, Führungen mit Kurator:innen und sogar eine Filmreihe in Kooperation mit dem Kellerkino in Hildesheim. Diese Veranstaltungen bieten eine tiefere Einsicht in die künstlerische und kulturelle Bedeutung der Großen Goldenen Madonna.

Informationen zur Ausstellung

Ein Katalog zur Ausstellung, der die verschiedenen Aspekte des Kunstwerks näher beleuchtet, erscheint im Schnell&Steiner Verlag. Dieser ist sowohl im Domfoyer als auch im Online-Shop erhältlich. Weitere Details zum Begleitprogramm und Informationen zum Dommuseum finden Interessierte auf der offiziellen Webseite unter www.dommuseum-hildesheim.de.

Die Geschichte der Großen Goldenen Madonna ist somit nicht nur ein Rückblick auf die vergangenen Jahrhunderte, sondern auch ein Ausblick in die kommenden. Die Ausstellung, die 1000 Jahre nach der Entstehung der Madonna stattfindet, dient als Bewusstsein für die kontinuierliche Entwicklung und Relevanz des Kunstwerks in der heutigen Gesellschaft.

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