Hildesheim

Zukunft der Pfarrheime: Schließen oder neu beleben?

Immer mehr Diözesen in Deutschland, wie im Bistum Hildesheim und Rottenburg-Stuttgart, schließen oder verkaufen Pfarrheime und Gemeindezentren aufgrund sinkender Mitgliederzahlen und Finanzmittel, was die Bedeutung dieser Begegnungsorte für das Gemeindeleben in Frage stellt und dringenden Diskussionsbedarf weckt.

Die Schließung von Pfarrheimen und Kirchengebäuden hat Auswirkungen auf das soziale Gefüge in den Gemeinden. Es ist an der Zeit, darüber nachzudenken, wie wichtig diese Orte für den Zusammenhalt sind und welche neuen Wege gefunden werden können, um sie zu erhalten.

Der Trend der Schließungen

In den letzten Jahren haben sich viele Diözesen dazu entschlossen, ihre kirchlichen Gebäude zu reduzieren. Die Gründe dafür sind nachvollziehbar: sinkende Mitgliederzahlen und rückläufige Kirchensteuermittel zwingen zur Einsparung. Dennoch wirft dieser Trend Fragen auf, insbesondere, wenn es darum geht, was mit den Pfarrheimen und Gemeindezentren geschieht, die oft als Herzstück des Gemeindelebens fungieren.

Die Rolle der Pfarrheime

Pfarrheime sind nicht nur einfache Gebäude; sie sind in vielen Gemeinden der zentrale Ort, an dem sich Menschen treffen, beten und feiern. Von Gebetskreisen über Chöre bis hin zu verschiedenen Gruppenaktivitäten – diese Räume fördern das Miteinander. Deshalb sollte ernsthaft überlegt werden, wie ihre Schließung die Gemeinschaft betrifft. Der Verlust dieser Orte kann den sozialen Zusammenhalt schwächen.

Innovative Lösungen zur Gebäudenutzung

Die Frage, die sich stellt, ist, ob es nicht sinnvoll wäre, diese Gebäude für eine breitere Nutzung zu öffnen. Warum nicht den Pfarrsaal auch an Nicht-Konfessionelle vermieten? Chöre, Theatergruppen oder andere kulturelle Initiativen könnten solche Räumlichkeiten nutzen und gleichzeitig die Kosten für Unterhalt und Gesundheit der Gebäude senken. Dies könnte auch helfen, die Gemeinden dynamischer und offener zu gestalten.

Bistümer im Veränderungsprozess

Ein Beispiel für diesen Wandel ist das Bistum Hildesheim, wo die Diözese die Reduzierung ihrer Gebäude auf 50 Prozent plant. Hierbei sollen die Gemeinden aktiv in den Entscheidungsprozess einbezogen werden, um zu klären, welche Räume benötigt werden und wie die verbleibenden Gebäude sinnvoll genutzt werden können.

Ein Trend mit gesellschaftlicher Bedeutung

Der Ansatz, „Immobilienprozesse“ in den Mittelpunkt zu stellen, mag auf den ersten Blick technisch erscheinen, könnte aber tiefere gesellschaftliche Auswirkungen haben. Gemeinden müssen sich fragen, wie sie das Gemeindeleben auch ohne traditionelle Strukturen aufrechterhalten können. Der Verlust von sozialen Treffpunkten könnte eine Lücke hinterlassen, die nur schwer zu schließen sein wird.

Fazit

Die Zukunft der Pfarrheime und kirchlichen Gebäude steht auf dem Spiel. Anstatt diese Orte einfach zu schließen, sollte der Fokus darauf liegen, kreative Lösungen zu finden, um ihre Funktion als Begegnungsstätte zu bewahren. Der Dialog innerhalb der Gemeinden ist hierbei entscheidend, um auch in einer sich wandelnden Gesellschaft ein starkes Gemeinschaftsgefühl zu fördern.

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